Dem berühmten Rattenfänger nachspüren
Da die heutige Etappe nur etwa 28 Kilometer lang ist, kann man sich in Hameln ruhig noch ein kleines Päuschen gönnen, um dem berühmten Rattenfänger nachzuspüren, der hier der Sage nach bereits seit 1284 bekannt ist. Mittlerweile wurde diese Geschichte in mehr als 30 Sprachen übersetzt und gehört in vielen Ländern zum Unterrichtspensum. Die Stadt Hameln belegt Siedlungsspuren bereits bis in die Steinzeit. Heute ist dieser hübsche und traditionsreiche Ort ein schönes Ziel, um Historisches mit „Sagenhaftem“ zu verbinden und seine Seele bei der Betrachtung der wunderbaren Bauwerke baumeln zu lassen.
Doch sollte man ruhig auch einmal einen Blick auf den Boden werfen, um die außergewöhnlichen Pflastersteine, die mit den bekannten Ratten aus der Sage geschmückt sind, nicht zu verpassen. Vielleicht lohnt es sich ja auch, einen Tag länger zu bleiben, denn Hameln besitzt eine Schauglasbläserei, und man kann von hier aus sogar zu einer Weser-Rundfahrt durchstarten.
Ein kleiner historischer Exkurs
Von Hameln orientieren sich die Radtourer nun Richtung Hessisch-Oldendorf und erleben eine weitere Märchenfigur, den Baxmann – sei es als „leibhaftiger Stadtführer“ oder als die Brunnenfigur, die auf dem Marktplatz zu bewundern ist. Anschließend hat man die Wahl, ob man der Hauptroute des Weser-Radweges nach Rinteln folgt, oder auf das andere Ufer übersetzt und sich zunächst noch Hohenrode und Exten anschaut, zwei Ortsteile, die bereits zu Rinteln gehören. Hohenrode lässt sich bis ins Jahr 1033 zurückverfolgen, denn in diesem Jahr erwähnte man die Siedlung erstmals als „Honredere“. Die kleine Kirche Sankt Petri et Andreae ist ebenso sehenswert wie die Burg Hohenrode, die um 1130 entstand und im Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln liegt. Die ehemals stattliche Burg wurde auf einem Areal von ca. 100 x 55 Metern erbaut, in dem man bei Ausgrabungen auf Fundstücke stieß, die in das 12. Jahrhundert zurückgehen. Exten ist der größte Ortsteil von Rinteln und gehört gleichzeitig zu den größten und ältesten Dörfern zwischen Hameln und Minden. Das Dorf liegt an der Exter, einem etwa 26 Kilometer langen Weserzufluss, und blickt auf eine lange Historie zurück, die sich in faszinierenden Bauwerken wiederfindet, etwa im Rittergut Exten oder dem Gasthaus Kehl.
Ob mit der Bahn, dem Bus oder dem eigenen Auto hier finden Sie den schnellsten und bequemsten Weg.