Märchenhaft, bodenständig und überaus interessant
Eine buchstäblich märchenhafte Kulisse erwartet die Radwanderer in Bremen, denn schließlich handelt es sich bei der Hansestadt gleichzeitig auch um die Heimat der weltbekannten „Bremer Stadtmusikanten“, denen von Gerhard Marcks vor dem Rathaus im Jahr 1953 ein Denkmal gesetzt wurde. Das Rathaus selbst ist ein weiteres Wahrzeichen von Bremen: es repräsentiert auf so wunderbare Weise die Weserrenaissance, dass die UNESCO es kurzerhand zum Weltnaturerbe ernannte. Ein weiteres stattliches Relikt Bremer Kulturgutes ist „Roland, der Riese, am Rathaus zu Bremen“ – eine eindrucksvolle Statue, die seit 1404 auf dem historischen Marktplatzes steht. Sehenswert ist außerdem der älteste Teil Bremens, das Schnoor-Viertel, das sich mit malerischen Häusern und Gassen, Kneipen, Restaurants und schönen Geschäften präsentiert.
Malerische Reiseroute
Auch in Bremen geht der schönste Aufenthalt einmal zu Ende und so richtet sich bei der heutigen, etwa 40 Kilometer langen Tagespassage der Radkompass weiterhin Richtung Nordwesten. Zunächst liegen die Neustädter Häfen am Weg, dann folgt das Ochtum-Sperrwerk, bevor man eine der größten zusammenhängenden Grünlandregionen von Europa erreicht und Landleben pur erlebt. Traktoren tuckern über die Straßen, während Kühe und Schafe auf den Weiden friedlich vor sich hinfuttern. Obstwiesen und Äcker liefern ein weiteres Quäntchen Beschaulichkeit. Ist die Zeit für das zweite Frühstück oder ein Mittagessen gekommen, kehrt man in eine „Milchraststätten“ ein, die man hier „Melkhüs“ nennt. Landfrauen und Bäuerinnen kümmern sich liebevoll um das leibliche Wohl ihrer Gäste und tischen zwischen Mai und Oktober herzhafte Käsespezialitäten, fruchtig-frische Quarkspeisen und andere leckere Milchprodukte auf.
Zum Etappenziel Elsfleth
Radtourer, die sich für Werften und Bootsbau interessieren, radeln nach Lemwerder und Berne, denn Traditionswerften bauen hier Luxusyachten und Spezialschiffe. Auf der anderen Weserseite liegt Vegesack unmittelbar an der Mündung der Lesum. Hier befindet sich der erste deutsche künstlich angelegte Hafen, der im Jahr 1622 eröffnet wurde und den man heute als Museumshafen nutzt. Über Blumenthal auf der rechten und dem Elsflether Sand auf der linken Weserseite kommt man schließlich nach Elsfleth, einem der ältesten Orte an der Unterweser. Er wurde erstmals im Jahr 1220 urkundlich erwähnt und ist heute Sitz zahlreicher Unternehmen wie Schiffsbaubetriebe und Reedereien.
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