Die sechste Etappe des Fürst-Pückler-Radweges führt über etwa 93 Kilometer von Großräschen nach Luckau und imponiert als Radtour der Kontraste, denn einerseits findet man immer wieder die manchmal herben Zeitzeugen des Tagebaus, andererseits zeigen sich malerische Dörfer, interessante Kunstinstallationen und sehenswerte Städte inmitten prächtiger Natur.
Kunstvolles und Hochherrschaftliches
Von Großräschen führt der Radweg Richtung Altdöberner See und nach Pritzen. Ursprünglich sollte auch dieses jahrhundertealte Dorf dem Tagebau weichen, doch plötzlich stoppten die Aktivitäten. Heute ist es als „Kunstlandschaft Pritzen“ Teil des IBA-Projektes. Der Verein „Kunstscheune Pritzen e.V.“ stellt die alte Scheune für Ausstellungen und als Atelier zur Verfügung und lockt zahlreiche Künstler in die Region.
Setzt man die Radtour entlang des Sees fort, kommt man nach etwa 10 Kilometern nach Altdöbern. Schon seit der Jungsteinzeit war diese Region besiedelt; im Laufe der Zeit entstand das Zisterzienserkloster Dobrilugk und im 16. Jahrhundert anstelle der Wasserburg ein Herrenhaus, das die Basis für das spätere Schloss Altdöbern bildete. Heute steht es unter Denkmalschutz und gehört zu den architektonischen Überresten aus längst vergangenen Tagen. Aufwändige Sanierungen und Restaurierungen lassen Schloss und Parkanlage in neuem Licht erstrahlen. Ebenso sehenswert ist das Schloss Fürstlich Drehna, etwa 22 Kilometer nordwestlich von Altdöbern. Dabei handelt es sich um ein Wasserschloss aus dem 14. Jahrhundert, das restauriert und umgebaut wurde und heute als Schlosshotel dient.
Natur pur in der Lausitz
Von der prächtigen Schlossanlage aus führt der Radweg etwa 17 Kilometer nordwestlich nach Luckau und in jene Stadt, die mit einer Fläche von ca. 200km² zu den größten ihrer Art in Deutschland zählt. Das Stadtgebiet gehört außerdem zur nordwestlichsten Region des Braunkohletagebaus in der Lausitz. Die südliche Region zählt zum Naturpark Niederlausitzer Landrücken, ein etwa 580km² großer Naturpark, dessen charakteristischstes Merkmal eine riesige Mondlandschaft ist, denn hier entdeckt man noch die Überreste des ehemaligen Tagebaus, die sich die Natur allerdings allmählich wieder zurückerobert und einzigartige Biotope entstehen lässt. Luckau selbst präsentiert sich mit modernem Ambiente und historischem Stadtkern. Nach dieser ausgedehnten Etappe des Fürst-Pückler-Radweges kann man in Ruhe durch die Stadt schlendern, in den kleinen Restaurants einkehren und sich die Lausitzer Spezialitäten schmecken lassen.
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