Der Wupperweg verläuft an der Kläranlage Kohlfurth vorbei auf das Städtedreieck Remscheid, Solingen und Wuppertal zu. Zwischen diesen drei Großstädten liegt unterhalb der 107 Meter hohen Müngstener Eisenbahnbrücke der neu angelegte Brückenpark Müngsten. Wo ehemals Parkplätze lagen, hat die Regionale 2006 die Uferlandschaft mit Wiesen und abwechslungsreichen Böschungen aufgewertet. Zahlreiche Wandererlebniswege bieten immer neue Eindrücke. Mit einer Schwebefähre kann man die Wupper überqueren.
Auf einem der Wanderwege gelangen Wanderer zum Bahnhof Schaberg. Dort hält auch die Regionalbahn, die über die Müngstener Brücke fährt. Die Brücke verbindet Remscheid und Solingen. Vor dem Bau der Brücke musste ein Umweg von 44 Kilometern in Kauf genommen werden, um von Remscheid nach Solingen zu gelangen.
Die Bauzeit betrug 3 Jahre. 2 Jahre nach der feierlichen Eröffnung der Brücke im Jahre 1897 besuchte Kaiser Wilhelm II. die Brücke. Remscheids und Solingens Bürger bereiteten den Besuch akribisch vor. Vereine und Schulen planten die Spalierbildung. Die Honoratioren der Städte waren gehalten, ihre Orden und Ehrenzeichen in einer gehörigen Reihenfolge anzulegen. Schriftsteller dichteten lobende Verse und Sprüche auf Kaiser, Brücke und Ingenieurskunst, Kapellen übten Marschmusik ein und Gesangsvereine intonierten das Bergische Heimatlied. Über den Kaiserbesuch hinaus erzählen sich die Bewohner des Bergischen Landes die Geschichte vom Selbstmord des Baumeisters der Müngstener Brücke. Demnach habe er sich von der Müngstener Brücke gestürzt, weil er Angst hatte, seine statischen Berechnungen könnten fehlerhaft sein und die Brücke unter der Last des Eisenbahnzuges zusammenbrechen. Es ist nur eine Geschichte. Der Baumeister Anton von Rieppell erlebte die Probefahrt und erhielt für seine Ingenieurleistung den preußischen Kronenorden. Ebenso legendär ist die Annahme, ein goldener Niet sei noch immer in der Stahlkonstruktion eingeschlagen. Weder waghalsige Kletterer noch Anstreicher konnten ihn finden.
Die Kraft der Wupper wurde im heutigen Remscheid und Solingen vor allem für den mechanischen Antrieb von Schleifsteinen und Schmiedehämmern genutzt. Seit dem Mittelalter wohnten und arbeiteten Werkzeugmacher und Klingenschleifer in Fachwerkhäusern, Kotten und Hämmern. Diese wurden in der Nähe von Bächen und Flüssen gebaut, um die Wasserkraft zu nutzen. Die Wasserkraft trieb ein Mühlenrad an, das über einen Mechanismus mit einem Schleifstein oder mit einem Schmiedehammer verbunden war. Dort wurden Werkzeuge sowie Messer, Scheren und Schwerter produziert. Die Grafen von Berg begünstigten die Handwerker mit Monopolen und sicheren Absätzen. Später wurden die Produkte erfolgreich exportiert. So entwickelte sich eine Werkzeug- und Klingenindustrie. Noch heute ist die Produktion von Werkzeug und Klingen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Städte Remscheid und Solingen. Die Produktion in den Kotten war keineswegs so idyllisch, wie es die erhaltenen Fachwerkhäuser vermuten lassen. Vielmehr prägten die engen, kargen Räume und unerträglicher Lärm den Arbeitsalltag. Das Hämmern und Schleifen war außerhalb der Kotten weithin hörbar. Die Bewohner des Bergischen Landes bekamen den Eindruck von singenden Bergen, wenn sie auf die hügeligen Wälder schauten. Das Holz der Wälder war ebenfalls ein wichtiger Produktionsfaktor. Die Schmieden benötigten Holzkohle, um das im Bergischen Land gewonnene Eisenerz zu schmelzen. So nutzten die Menschen den Wasser- und Waldreichtum des Bergischen Landes, um die industrielle Entwicklung in Deutschland voranzutreiben.
Ob mit der Bahn, dem Bus oder dem eigenen Auto hier finden Sie den schnellsten und bequemsten Weg.