Wupperweg Etappe 4
Start: Radevormwald
Ziel: Dahlerau
Ein Abstecher nach Remscheid-Lennep (Buslinie 671 ab Wupperdamm) ist unbedingt zu empfehlen. Lennep, die alte Handels-, Tuchmacher- und Hansestadt, gelegen am Heerweg Köln-Soest, ist neben Wipperfürth eine der ältesten Städte des Bergischen Landes. Die Stadtrechte erhielt Lennep um 1230. Bis zum Anschluss an Remscheid 1929 war Lennep selbstständige Kreisstadt. Lenneps hervorragend erhaltener Ortskern zeigt viel Schiefer, Fachwerk und die bergischen Farben Schwarz, Weiß und Grün. Zwischen den Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert finden sich viele romantische Gassen und Winkel.
Im Zentrum finden Besucher die evangelische Stadtkirche von 1756 mit der Zwiebelhaube auf dem Turm. Im Innern können ein für das Bergische Land typischer Altar, eine Kanzel und eine Orgel bewundert werden.
In einem klassizistischen Schieferhaus aus dem Jahre 1803 ist das Deutsche Röntgen-Museum untergebracht. Wilhelm Conrad Röntgen wurde 1845 in Lennep geboren.
Zum Wupperdamm zurückgekehrt kann der Wanderer seine Tour fortsetzen. Spuren der Industrialisierung sind in Dahlhausen und Dahlerau zu finden. Die Tuchfabriken Schürmann und Schröder, Hardt & Pocorny und nicht zuletzt Wülfing wurden wegen der Qualität der Stoffe weltbekannt. Bis zu 5.000 Menschen arbeiteten dort gleichzeitig. Wilhelm Rees (1. Direktor Röntgen-Museum) fasste 1928 diese Eindrücke zusammen: „So reizvoll die Landschaft ist, so verschandelt wird sie durch Fabrikanlagen und die reinen Nützlichkeiten und übelsten Sparbegriffen angepassten Arbeiterkasernen“. Der Fabrikant Johann Wülfing hatte im Jahre 1875 Werkswohnungen für seine Arbeiter bauen lassen, um das notwendige Personal einstellen zu können. Außer den Wohnungen musste noch die gesamte Infrastruktur mit Geschäften, Post und Ärzten geschaffen werden. Aus der Fabriksiedlung ”Dahleraue” entstand so der Ort Dahlerau. Ein Museumsverein betreibt heute im Industriedenkmal der Tuchfabrik Wülfing ein Museum. So wird an die Blütezeit der Tuchproduktion erinnert. Die inzwischen modernisierten Arbeitersiedlungen sind noch heute bewohnt.
Weiter flussabwärts führt der Wupperweg zum Stausee Beyenburg. Seit der Inbetriebnahme der oberhalb liegenden Wupper-Talsperre im Jahre 1987 dient der Stausee Beyenburg zur Feinregulierung des Wasserstandes in der Wupper und zur Energiegewinnung durch Wasserkraft. Er ist ein touristisches Naherholungsgebiet und für den Wassersport bedeutsam. Eine umfassende Sanierung des Wehres in den Jahren 2009 und 2010 wird die Standfestigkeit und Funktion des Wehres für die nächsten Jahrzehnte garantieren. 2011 folgt der Bau eines Fischaufstieges, der die Wupper von der Mündung bis zur Stauanlage Dahlhausen kurz vor der Wupper-Talsperre für Wanderfische passierbar macht. Zur Idylle Beyenburgs tragen zahlreiche alte Fachwerkhäuser und die Klosterkirche bei. Letztere ist eines der ältesten Gebäude Beyenburgs. Noch älter als die Kirche ist die Geschichte des Ordens, dessen Mönche hier einst sesshaft waren. 1298 berief Graf Adolf V. von Berg die Kreuzbrüder nach "Steinhaus", einem auf den Höhen Richtung Lennep gelegenen Ortsteil Beyenburgs.
Wegen widriger Umstände verlegten die Kreuzbrüder etwa 1336 das Kloster vom "Steinhaus" auf den Beyenberg, auf welchem um 1360, in der Nähe des Klosters, auch die Beyenburg errichtet wurde. In den 80er und 90er Jahren des 15. Jahrhunderts werden Kloster (1485) und Kirche (1497) erweitert. Nach der Blütezeit des 15. Jahrh. brach mit der Reformation eine schwere Zeit über das Kloster herein. In der Zeit der Gegenreformation (17. bis Anfang 18. Jahrh.) gelang das Kloster zu neuer Blüte. Jedoch wurde die Ordensniederlassung in dieser Zeit mehrfach von Feuerbrünsten heimgesucht: 1615, 1678 und 1735. Nach dem Brand von 1678 erhielt die Klosterkirche ihre prachtvolle Barockausstattung. Im 18. Jahrhundert ließ sich ein allmählicher Niedergang des Klosters verzeichnen. Im Jahre 1804 wurde die Ordensniederlassung durch Napoleon aufgehoben. Von den in einem Viereck gebauten Gebäuden wurden der Nord- und Westflügel niedergelegt. Erhalten sind die in den 1960er Jahren restaurierte gotische Kirche und der Ostflügel. Eine kleine Klostergemeinschaft der Kreuzbrüder und die katholische Pfarrgemeinde nutzen heute gemeinsam Kirche und Klostergebäude.
6,2 km
147 m
191 m
277 m
218 m
2 h
leicht
Rader Straße
(N 51° 11' 56.1" | O 7° 18' 27.3" )
Dahlerau
Dahler Straße
(N 51° 13' 26.3" | O 7° 18' 58.3" )