Wupperweg Etappe 8
Start: Leichlingen
Ziel: Leverkusen
Auf ihren letzten Teilstücken gleicht die Wanderung entlang der Wupper einer Zeitreise. Der Wupperweg führt über einen Waldweg entlang der Wupper nach Solingen-Burg. Hoch über dem Fluss und dem Bergischen Land thront Schloss Burg. Im 12. Jahrhundert erbaute Graf Adolf II. von Berg Schloss Burg als neuen Stammsitz mit dem ursprünglichen Namen „Burg Neuenberge“. Noch im 13. und 14. Jahrhundert war das Schloss Hauptresidenz der Grafen von Berg. Erst seit ein späterer Nachfolger, Graf Wilhelm II. von Jülich-Berg, zum Herzog erhoben wurde, war Düsseldorf Residenzstadt.
Schloss Burg diente nun zur Jagd. Im Jahre 1632 beschossen und belagerten schwedische Truppen Schloss Burg. Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges zerstörten kaiserliche Truppen 1648 alle Wehranlagen.
Der Hauptbau wurde 1700 wieder instand gesetzt. Später diente die Anlage als Steinbruch. Der Staat Preußen ließ aus Geldmangel Mauersteine auf Abriss verkaufen. Bis zum Jahre 1850 war nur noch eine Ruine übrig. Der Barmer Architekt Gerhard August Fischer sammelte Zeichnungen und Pläne der Burg und regte den Wiederaufbau an. Im Jahre 1888 gründete sich der Schlossbauverein, der den Wiederaufbau trotz schwerer Rückschläge erfolgreich fortsetzte. 1920 zerstörte ein Brand das Dachgeschoss, Tore und Treppen der Burganlage. Schaulustige mussten Eintritt zahlen, um das Desaster zu besichtigen. Vom Erlös organisierte der Verein den erneuten Aufbau, der 1925 vollendet wurde. Heute beherbergt Schloss Burg das Bergische Museum. Es gibt Einblick in die Geschichte und Kultur des Mittelalters, den Handel im Bergischen Land sowie in das Leben auf der Burg. Dabei war das Leben auf Schloss Burg mit seiner Nähe zur Wupper nicht immer angenehm. Als heutiges Kuriosum ist überliefert, dass das Schlossgesinde sich weigerte, mehr als dreimal in der Woche Lachs zu essen. Die saubere Wupper bot ihnen ein schlichtes Nahrungsmittel im Überfluss. Zwischen 1841 und 2001 wurde dann aufgrund der Verschmutzung kein Lachs mehr in der Wupper gesehen.
Wieder unten an der Wupper angekommen, setzt sich die Wanderung Richtung Leichlingen fort. In Solingen-Burg betreibt der Wupperverband das Klärwerk Burg. In Glüder liegt das Wasserwerk der Stadt Solingen. Das Rohwasser wird in der Sengbach-Talsperre gestaut, die südlich des Wupperweges liegt. Die Sengbach-Talsperre ist vom Wupperweg aus über einen Wanderweg zu erreichen. Ein Abstecher zur Staumauer ist rund 3 Kilometer lang und beginnt links vor dem Wasserwerk. Campingfreunde können in Glüder zelten. Der Campingplatz liegt direkt am Wupperufer. In Wupperhof können sich Wanderer entscheiden, ob sie einen wildromantischen Weg gehen, der in Fließrichtung links an Auen vorbei durch einen Wald führt, oder ob sie in Fließrichtung rechts den kurzen Waldweg gehen, der in die Ortschaft Obenrüden führt. Zahlreiche Informationstafeln in Oben- und Untenrüden erläutern die Vergangenheit der Gebäude des Ortes. Im Dörfchen finden Wanderer alte, zum Teil erhaltene Schulgebäude, Wohnhäuser und Schleifkotten. Hervorzuheben ist der Wipperkotten, der bereits im Jahre 1605 erwähnt wurde. Da die Besitzer und Betreiber der Kotten zwischen Wupperhof und Wipperaue Pacht an den Nesselroder Lehnsherrn entrichten mussten, sind viele Anhaltspunkte der Geschichte im Hebebuch des Pachtgebers zu finden. Demnach stand zunächst ein eingeschossiger Doppelkotten mit 16 Arbeitsplätzen an der Stelle. Dieser fiel im Jahre 1783 einem Brand zum Opfer. Da die Klingenindustrie Solingens aber sehr lukrativ war, wurde der Wipperkotten in einer eingeschossigen Bauweise wieder aufgebaut. Erst nach einem zweiten Brand im Jahre 1858 wurde ein Doppelkotten mit 2 Geschossen gebaut. Dieses jüngere Bauwerk ist gut erhalten und dient als Museum und Scherenschleiferei. In der anderen Hälfte des Kottens wohnt die Künstlerfamilie Rodenkirchen, die ihre Galerie zu bestimmten Zeiten öffnet.
5,4 km
61 m
70 m
93 m
52 m
1,5 h
leicht
Marktstraße 12a
(N 51° 6' 24.0" | O 7° 0' 48.4" )
Leverkusen
Am Weiher 4
(N 51° 4' 19.8" | O 6° 59' 51.3" )