Rheinsteig Etappe 3
Start: Bad Honnef
Ziel: Linz am Rhein
Die letzte Etappe im Siebengebirge gibt Gelegenheit zu einem Rückblick, am liebsten vom Leyberg. Um die Region spannt sich ein Netz von Sagen. So sollen einst sieben Riesen einen Graben für den Rhein ausgehoben haben, nachdem dieser zuvor vergeblich gegen die Felsen anbrandete. Als die Riesen es geschafft hatten, machten sie sich auf den Heimweg. Weil sie aber nicht mit schmutzigen Spaten zurückkommen wollten, klopfte ein jeder sein Werkzeug am Boden ab, damit die Erde sich löste. So entstanden die Hügel des Siebengebirges.
Vom Bahnhof Bad Honnef geht es durch den Ort hindurch zum Mucherwiesental, wo man auf den Rheinsteig trifft. Von rechts mündet eine Talsenke ein, der die Route aufwärts bis zur Barbarahütte (abgebrannt) folgt.
Von hier ist der Aufstieg zum nahen Leyberg zu empfehlen, einem Basaltkegel mit herrlichem Rund- und Rückblick auf das Siebengebirge. Wieder am Fuß der Kuppe angelangt, folgt man einem Hangweg hinüber zum Wegetreffpunkt am Bildstock Auge Gottes. Früher hatten die Waldbesitzer häufig mit Holzdieben zu kämpfen. Deswegen errichteten sie eine Tafel mit der Warnung „Ein Auge ist, was alles sieht, auch was in dunkler Nacht geschieht“. Ob sich die Diebe davon beeindrucken ließen, ist nicht überliefert.
An der Wegespinne beginnt der Abstieg hinunter ins Breitbachtal, vorbei an den Resten einer früheren V-1-Abschussrampe im Wald. In der gesamten Gegend wurden früher in vielen Gruben Erze geschürft, ein großes Kreuz erinnert an verunglückte Bergleute. Im Tal wendet sich der Rheinsteig kurz vor einer ehemaligen Schmelze nach links (Süden) und es beginnt der stetige Anstieg hinauf zum Marienberg (ehemals Schullandheim), dem Ehrenfriedhof von Bruchhausen sowie zur Bruchhauser Heide (Campingplatz). Am Rande des dortigen Geländeplateaus schert ein schmaler Pfad aus, der sich bis zu einem kleinen Wasserfall im Hähnerbachtal hinabwindet. Dort lässt man den Rheinsteig links weiterlaufen und gelangt nach Unkel.
Danach erwarten den Rheinsteigwanderer eine Reihe unvergesslicher Aus- und Rheinblicke. Ein besonderes Erlebnis bietet die Wegstrecke direkt durch die „bunte Stadt am Rhein“. Das so bezeichnete Linz verdient diesen Namen dank seiner wunderschönen Fachwerkhäuser, die sich nicht nur rund um den Ratsherrenbrunnen auf dem Marktplatz gruppieren. Hier hält man gern eine gemütliche Rast in einem der vielen Cafés und Restaurants.
Gleich zu Beginn steht der Anstieg aus dem Hähnerbachtal auf den Stux, der unweit des Fernsehmastes mit einem faszinierenden Fernblick belohnt wird. Fast ein Spaziergang ist es jetzt bis nach Orsberg, wo es wieder heißt aufsteigen zur Erpeler Ley mit Rastplatz und Ausflugsrestaurant.
Ein großes Holzkreuz erinnert an die Opfer im Kampf um die Ludendorff-Brücke zwischen Erpel und Remagen 1944 / 45. Von der Ley aus sieht man die Brückentürme. Nun geht es bis zum Viadukt der Kasbachtalbahn abwärts und nach kurzem Aufstieg zu den Gleisen weiter in Richtung Burg Ockenfels. Auf deren Terrasse genießt man den Blick ins Rheintal.
Von der Burg wandern wir auf einer Asphaltstraße durch Ockenfels, um bei den letzten Häusern an Gartengrundstücken vorbei wieder bergauf zu marschieren, bevor es auf asphaltiertem Weg hinab nach Linz geht. Am Etappenziel sollte man sich Zeit nehmen, die Stadt anzusehen. Hier stehen das älteste Rathaus von Rheinland-Pfalz und die Kurkölnische Burg.
18,5 km
620 m
677 m
312 m
67 m
6:00 h
mittel
Im Rauhen Graben
(N 50° 38' 23.399" | O 7° 14' 47.371" )
Linz am Rhein
Marktplatz 1
(N 50° 33' 58.352" | O 7° 16' 50.880" )