Zu Füßen des Petersberges schmiegen sich Nieder- und Oberdollendorf an die Hardt, wie die Hänge hier heißen. Die Geschichte beider Orte ist eng mit dem Weinbau verknüpft. Es waren vor allem die Zisterziensermönche der Abtei Heisterbach, die ihn vorantrieben – ähnlich wie ihre Glaubensbrüder im Rheingauer Kloster Eberbach – und ihre Erfahrungen an die ortsansässigen Bauern weitergaben. Heisterbach blieb lange geistiger und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Region, eine Statue des Priors Cäsarius steht am Rheinsteig-Zuweg.
Hat man den Rheinsteig vom Bahnhof aus entlang des Mühlenbachtales erreicht, gelangt man schon bald zur Abtei. Die imposante Chorruine der früheren Klosterkirche gilt als Denkmal europäischen Ranges, der weitläufige Park lädt zum Verweilen ein.
Es lohnt sich dort kurz Kraft zu tanken, denn der erste steile Anstieg der Tour steht an: hinauf zum Petersberg. Hier lebten die Heisterbacher Mönche vor ihrem Umzug ins schützende Tal. International bekannt wurde die Kuppe mit dem 1949 unterzeichneten Abkommen, das der jungen Bundesrepublik Souveränität zusicherte. Über viele Jahre stand hier das Gästehaus der Bundesregierung.
Hat man den Ausblick lange genug genossen, geht es hinunter ins Mirbesbachtal, um jenseits an der Guilleaume-Hütte vorbei lang zum Aussichtspavillon auf dem Geisberg anzusteigen. Hier beginnt der Abstieg zum Milchhäuschen, einem beliebten Ausflugsrestaurant. Nach einer Rast läuft man an der Hirschberghütte vorbei hinüber zum nahen Nachtigallental unterhalb des berühmten Drachenfels. Wer noch genügend Luft (und Lust) hat, kann jetzt in einer Viertelstunde zum bekanntesten Ausflugsgipfel des Siebengebirges aufsteigen und anschließend mit der ältesten Zahnradbahn Deutschlands nach Königswinter hinabfahren. Alle übrigen schlendern im Nachtigallental bergab, einem Hohlweg mit mehr als zehn Meter hohen Lösslehmwänden. In ihm steht der Willi-Ostermann-Gedenkstein zur Erinnerung an den bekannten Kölner Liederdichter und -sänger.
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