Erzweg Etappe 5
Start: Lichtenegg
Ziel: Sulzbach
Im malerischen Burgdorf Lichtenegg schlendern wir an restaurierten Fachwerkhäusern vorbei zum Ortsende, wo der Weg mit Markierung Rotkreuz an einer Scheune links zum Waldrand abzweigt. Vom Wiesensaum aus lohnt sich der Blick zurück auf Burgruine und hingewürfelte Häuser. Rechts führt der Weg bergab durch den Wald zunächst am Saum einer Wiese entlang und dann nach Tannlohe.
An den urigen Bauernhäusern des Weilers vorbei geht es nun auf einem Feldweg weiter bis Kutschendorf. Ein Abstecher (ca. 800 m) führt südlich von Lichtenegg zum Türkenfelsen, wo im Frühling eine botanische Rarität, der Frauenschuh erblüht. In dichten Büscheln, umwebt von filigranem Blattgespinst, säumen die seltenen Pantoffelblumen den Pfad, der sich zwischen Felsen über den Karstberg schlängelt.
Anderen botanischen Raritäten, darunter Weißes Waldvögelein, Fliegenorchis, Salomonsiegel, Waldanemone und Akelei, stiehlt der Frauenschuh mit seinem hellen Gelb die Schau.
Riffe des Bayerischen Jura
Angekommen in Kutschendorf biegen wir an einer Scheune links ab. Der Feldweg führt zum Wald und dann gemächlich bergab bis zu einer Straße, die wir überqueren. Steil geht es hinauf auf den Beselberg bis zu einem stattlichen Gesteinsbrocken. Dort geleitet die Markierung nach rechts, mitten hinein in eine urzeitliche Waldszenerie mit Felsen, aus denen junge Buchen sprießen, während sich herabgestürzte ältere Baumriesen quer zwischen breit hingelagerten Kalksteinformationen verkeilen. Die urzeitlichen Riffe des Bayerischen Jura erinnern hier an wildromantische Burgruinen. Auf einem Schotterweg geht es im nun lichteren Wald sacht dahin. Im Gestrüpp aus Holunder und Himbeergesträuch zwitschern Vögel. Schließlich tut sich mit weitem Blick über Hänge und Hügel wieder die Landschaft auf. Ein für die hiesige Dolomitkuppenlandschaft typischer Trockenrasenbewuchs säumt im Hochsommer den Waldrand: Silberdistel, Scabiose, Wolfsmilch, Hornklee, dazu Karthäusernelken in strahlendem Pink. Wer das möchte, erreicht vom Erzweg aus den südwestlich von Bachetsfeld gelegenen Rumpelfels (900 m) mit seinen bizarren Kalkformationen. Am Hochsitz links führt der Weg nach kurzer Strecke hinab zu einer Straße, die wir mit Blick auf die Ortschaft Bachetsfeld überqueren.
Alte Herzogs- und Erzstadt
Stetig bergauf und bergab führt die Wanderung zum Kuhfels. Am Kuhfels ist gutes Schuhwerk gefragt. Teils windet sich der Pfad über Stock und Stein direkt zwischen steil aufragenden Felsbändern hindurch. Von Farnen und Moos überwachsen, stehen einzelne Klötze wie stumme Wächter umher. Man überquert einen brückenähnlichen Kalksteinblock, tastet sich zwischen Wänden hindurch und gelangt zu einem bizarren Fels mit pilzförmigem Aufsatz. Linker Hand stoßen wir auf einen Hohlweg, der rechter Hand durch teils lichten Mischwald führt. Ein zauberhaftes Licht- und Schattenspiel überzieht bei Sonnenschein den Waldboden, der überwuchert ist von Moos und Schwarzbeergesträuch. Auf einer weiten Lichtung mit Wiesen und Feldern stoßen wir auf einen befestigten Weg, der an Hecken vorbei nach Frankenhof führt und weiter nach Aichazandt. Durch den strengen Föhrenwald der Oberen Wagensass erreichen wir schließlich Sulzbach-Rosenberg, die alte Herzogs- und Erzstadt.
15,7 km
406 m
562 m
575 m
393 m
5 h
mittel
-
(N 49° 28' 49.1" | O 11° 35' 38.7" )
Sulzbach
Erzhausstraße
(N 49° 29' 16.3" | O 11° 45' 49.4" )