Wer am Vortag versäumte, sich die Wasserburg Baldenau anzuschauen, wird sich freuen, denn die heutige, etwa 45 Kilometer lange Etappe des Hunsrück-Radweges führt unmittelbar an der Ruine vorbei. Sie wurde um 1320 im Tal der Dhron von Baldouin von Luxemburg, Kurfürst und Erzbischof von Trier, erbaut und diente ihm u.a. als Jagdschloss. Kriegswirren führten später zur Zerstörung der Burg. In den 80er Jahren wurden Teile der Ruine restauriert und der ursprüngliche Wassergraben erneuert. Von Burg Baldenau führt der Hunsrück-Radweg weiter Richtung Nordosten und am Idarwald vorbei. Eines der Hunsrück-Wahrzeichen findet man hier: den Idarkopf, ein 745 Meter hoher Berg, ungefähr 2 Kilometer von Stipshausen entfernt. Er gehört zu den höchsten Bergen von Rheinland-Pfalz.
Von Bergen, Wiesen und der ältesten Stadt im Hunsrück
Sicherlich verführt das eindrucksvolle Panorama dieser Etappe immer wieder dazu, anzuhalten und den Ausblick zu genießen. Kein Wunder, denn die hügelige Landschaft zeigt sich von ihrer vermutlich schönsten Seite. Zwischen Büchenbeuren und Sohren führt der Hunsrück-Radweg nahezu unmittelbar nach Kirchberg, der „Stadt auf dem Berg“. Sie ist die älteste Stadt im Hunsrück, denn hier siedelten nicht nur bereits um 400 v. Chr. die Kelten, sondern auch die Römer bauten in dieser Region ihre Militärstraße. So lag Kirchberg schon früh an einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt für Handelsaktivitäten, nämlich dort, wo sich die von den Römern gebaute Ausoniusstraße, die von Trier nach Bingen führte, und der Keltenweg von der Nahe zur Mosel (heute ein bekannter Fernwanderweg über den Hunsrück) kreuzten. Kirchberg erhielt aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung bereits im Jahr 1259 das Stadtrecht und versetzt heute immer noch ihre Besucher mit zahlreichen und gut erhaltenen Bauwerken in Erstaunen.
Auf dem Weg nach Simmern, dem Tagesetappenziel des Hunsrück-Radweges
Bevor sich die heutige Etappe nach weiteren 11 Kilometern in Simmern dem Ende zuneigt, führt der Hunsrück-Radweg noch durch die malerische Landschaft und entlang munter plätschernden Bächen und hübschen Dörfern. Simmern, die ca. 12km² große Kreisstadt wurde erstmals urkundlich im Jahr 1072 erwähnt und konnte sich aufgrund ihrer Lage an der Ausoniusstraße schnell als wichtiges Handelszentrum etablieren. Daher machen großartige historische Bauten auch in dieser Stadt einen ausgedehnten Spaziergang zum Genuss.
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