Münchner Jakobsweg Etappe 4
Start: Utting
Ziel: Wessobrunn
Natur und Historie, wunderbar vereint auf dem Münchner Jakobsweg
Diese Tagesetappe ist etwa 22 Kilometer lang und bringt die Wanderer nach Wessobrunn, jenem Ort, der durch das Wessobrunner Gebet bekannt wurde, das heute als ältestes Sprachdenkmal Deutschlands mit christlichem Inhalt gilt. Auf dem Weg dorthin durchquert man die eindrucksvollen Wälder der Naturschutzgebiete „Dettenhofer Filz und Hälsle“ und „Erlwiesfilz“, und zwischendurch locken kleine Abstecher nach Dettenschwang oder Rott.
Viele Wege führen nach Wessobrunn
Wanderer, die sich noch nicht so recht vom Anblick des Ammersees trennen möchten und die am Vortag die Nordroute nach Utting genommen haben, nutzen den Uferweg Richtung Süden und gelangen schließlich nach Dießen mit dem bekannten Marienmünster.
Etwas weiter südlich befindet sich die Erdfunkstelle Raisting mit weithin sichtbaren Parabolantennen, die als Wahrzeichen des Weilheimer Landes gelten und bereits 1964 in Betrieb genommen wurden. Nordwestlich von Raisting liegt das etwa 120 Hektar große Naturschutzgebiet „Dettenhofer Filz und Hälsle“, das hauptsächlich aus eindrucksvollen Wäldern besteht und den Wanderern jene Ruhe und Muße beschert, zu der nur die Natur in der Lage ist. Ähnlich entspannt durchquert man auch das zweite Waldgebiet, das man mit „Erlwiesfilz“, „Bremstauden“ und „Am Eschenbächel“ bezeichnet und das etwa 128 Hektar groß ist.
Sehenswertes Wessobrunn
Über eine reizvolle Wiesenlandschaft gelangt man nach Wessobrunn, einem der großen Highlights auf dem Münchner Jakobsweg. Hier schrieb man bereits im Jahr 814 das Wessobrunner Gebet nieder, das auch als Wessobrunner Schöpfungsgedicht bekannt ist. Der ursprünglich althochdeutsche Text wurde nicht nur ins Neuhochdeutsche übersetzt, sondern diente etwa Carl Orff im 20. Jahrhundert als Basis zur musikalischen Interpretation. Bekannt ist der Ort ebenso durch die Wessobrunner Schule, mit der man jene Institution in der Benediktinerabtei bezeichnet, in der Ende des 17. Jahrhunderts Künstler und Kunsthandwerker so meisterlich ausgebildet wurden, dass sie eindrucksvolle Maßstäbe für die internationale Stuckkunst setzen konnten. Eine weitere prachtvolle Sehenswürdigkeit präsentiert sich mit dem Kloster Wessobrunn, das keinerlei Vergleiche mit Kloster Ettal oder dem Kloster am Tegernsee zu scheuen braucht. Großartige Stuckarbeiten schmücken Säle und Trakte, das Brunnenhaus beheimatet die drei Wessobrunner Quellen und an der Klostermauer steht die etwa 1000 Jahre alte Tassilo-Linde, die zu den bekannten Naturdenkmälern zählt.
22,9 km
425 m
262 m
728 m
536 m
6,5 h
mittel
Mühlstraße 13
(N 48° 1' 24.7" | O 11° 5' 48.4" )
Wessobrunn
Zöpfstraße 24
(N 47° 52' 25.7" | O 11° 1' 25.5" )