Rhönradweg Etappe 4
Start: Bad Neustadt
Ziel: Hammelburg
Durch das Tal der Fränkischen Saale von Bad Neustadt nach Hammelburg
Ab Bad Neustadt verläuft der Rhönradweg im Tal der Fränkischen Saale. Sie ist quasi der „rote Faden“ durch die Bäderregion „Rhön-Saale“ und verbindet die Kurstädte Bad Königshofen, Bad Neustadt, Bad Bocklet und Bad Kissingen.
Hat man die südliche Vorstadt von Bad Neustadt hinter sich gelassen, geht es gleich hinunter zur Fränkischen Saale, die auf den nächsten knapp 60 km den Rhönradweg begleitet. Der bisherige Standard hinsichtlich der Fahrbahnoberfläche und der Verkehrsbelastung setzt sich auch hier fort: Überwiegend Asphalt, geringe Verkehrsbelastung und kaum Steigungen. Die wenigen Steigungen sind nur kurz und gut zu bewältigen. Das Tal ist bis Euerdorf relativ schmal und weitet sich nur im Bereich von Bad Kissingen ein wenig. Bald nach Bad Kissingen ist der Weg bis nach Euerdorf überwiegend nicht asphaltiert, aber stets gut befahrbar. Wie auch weitere 200 m bei Euerdorf. Hoch über dem Fahrradweg verläuft dort die Eisenbahnstrecke, die sich bald teilt und sowohl zur Bahnstrecke Schweinfurt - Erfurt als auch nach Gemünden am Main führt. Von Gemünden aus hat man Anschluss nach Würzburg und Frankfurt sowie über Fulda in den Norden Deutschlands.
Ab Euerdorf weitet sich das Tal, die Berge, auf denen der Wein wächst, treten zurück und die Fahrradroute hat genügend Platz, die links und rechts am Hang liegende Orte „zu besuchen“. Nun geht es flach und durchweg asphaltiert bis zum Marktplatz von Hammelburg, der ältesten Weinstadt Frankens.
Der Wegweiser mit Ziel Bad Kissingen 29/Gartenstadt weist den Weg quer über den Marktplatz zur Schuhmarktstraße, über die der Rhönradweg die Altstadt verlässt. Der bald darauf folgende Abschnitt zwischen Niederlauer (km 127) und Unterebersbach (km 132) gehört zu den unberührtesten entlang der Fränkischen Saale. Bis nach Steinach (km 135) fährt man über Nickersfelden (km 133) und Roth (km 134) wieder auf einer kaum befahrenen Ortsverbindungsstraße. In der katholischen Pfarrkirche von Steinach befindet sich ein Holzkreuz aus der Hand von Tilman Riemenschneider.
Auf geschotterten Wegen geht es vorbei am Ort Hohn (km 137) zu einem kleinen Kurstädtchen, dem Biedermeierbad Bad Bocklet (km 140). Kurz darauf bemerkt man schon Schloss Aschach, das auf einer leichten Anhöhe liegt. Es geht auf eine Gründung der Grafen von Henneberg aus dem 12. Jahrhundert zurück und wurde im 16. Jh. auf den Grundmauern der alten Burg in seiner jetzigen Form errichtet. Heute befindet sich in der Burg ein sehenswertes Museum (km 143) mit drei unterschiedlichen Dauerausstellungen.
Bei Großenbrach (km 144) folgt der Radweg einer großen Schleife der Fränkischen Saale, in deren Scheitelpunkt zu Zeiten Karls des Großen ein kleines Kloster lag. Sehenswert am Weg ist auch ist auch das alte Pumpwerk des „Luitpoldbrunnens“, den man über einen schmalen Steg erreicht. Ab Kleinbrach (km 149) folgt der Rhönradweg der Ortsverbindungsstraße, die direkt zur Luitpoldbrücke von Bad Kissingen (km 153) führt. Man kann in Kleinbrach auch der Wegweisung über Hausen folgen und fährt dann durch den nördlichen Teil des Bad Kissinger Kurparks in die Kurstadt.
Die Kurgeschichte von Bad Kissingen reicht bis ins Jahr 1520 zurück. Durch die Förderung der Wittelsbacher entwickelte sich der Kurbetrieb ab 1814 rasant und bereits 1883 wurde der Ort zum Kurbad erhoben. Kaiserinnen, Könige und der Kanzler Bismarck erholten sich hier und auch heute scheint ein Hauch von königlicher Sommerfrische durch die Kurhäuser, Theater, Gärten und Festsäle zu wehen. Die bekanntesten Baumeister der verschiedenen Epochen schufen den noch vollständig erhaltenen Stadtkern und die einzelnen Sehenswürdigkeiten. Drei „K“ sprechen für den Besuch Bad Kissingens: Kur, Kunst und Kultur. Kunstausstellungen und Konzertveranstaltungen sind willkommene Ergänzungen des Kur- und Wellnessangebotes.
Am Wegweiser auf der linken Flussseite an der Luitpoldbrücke wird die Radtour mit Ziel Gemünden 51/Hammelburg 24 fortgesetzt. Der Markt Euerdorf (km 163) liegt bereits im Hammelburger Weinland. Die nördlichsten Reben im Frankenland wachsen allerdings in den Seitentälern der Fränkischen Saale in den Euerdorfer Ortsteilen Ramsthal und Wirmsthal. Doch schon bald nach Aura (km 166), bei der weithin sichtbaren Ruine Trimburg (km 170) und beim Markt Elfershausen (km 172), erblickt man die Rebhänge des Saaletals.
In dem nun richtig breiten Tal schlängelt sich der Rhönradweg von einer Flussseite zur anderen, führt vorbei an Langendorf (km 175) und Westheim (km 176) zu seinem Ende in Hammelburg. Der Radler-Info-Punkt am historischen Marktplatz (km 180) markiert das Ende der Reise, das Ende der Durchquerung der Rhön.
Im Jahre 777 schenkte Karl der Große Hammelburg mit seiner gesamten Gemarkung der Stiftung des hl. Bonifatius in Fulda. Der Platz war wegen seiner Lage an einer Furt der Fränkischen Saale von strategischer Bedeutung, weswegen die Franken unmittelbar über dem linken Saaleufer einen fränkischen Königshof erbauten. Im 12. Jh. erbaute Fulda auf dem gegenüberliegenden Flussuferauf dem Berg die Burg Saaleck, die besonders zur Kontrolle der von den Hennebergern wenige Kilometer Saale aufwärts errichteten Trimburg diente. 1234 übernahm Würzburg die Trimburg. Fulda beantwortete dies mit der Befestigung Hammelburgs und dem verstärkten Ausbau der Burg Saaleck. Zum Umfang der Schenkung gehörten übrigens auch Weinberge, weswegen Hammelburg wegen der Erstnennung von Wein als älteste Weinstadt Frankens gilt.
Die alte Befestigungsanlage, die mit Mauern und Gräben Hammelburg umschloss, hatte einst drei Tortürme und elf Wehrtürme. Aus dieser Zeit sind noch der Hüter-, Mönchs- und Baderturm, ein Teil der südlichen Stadtmauer und der Schlossweiher erhalten. Die 1389/1461 erbaute gotische Pfarrkirche.
59 km
627 m
684 m
261 m
178 m
5:26 h
mittel
Marktplatz
(N 50° 19' 20.2" | O 10° 13' 0.0" )
Hammelburg
Bahnhofstraße
(N 50° 7' 9.8" | O 9° 53' 7.1" )