Rhönradweg Etappe 2
Start: Philippsthal
Ziel: Wüstensachsen
Durch das Ulstertal von Philippsthal nach Wüstensachsen
Nach der Durchquerung des Schlossgeländes geht es etwas holprig auf alten Gassen der Ulster entgegen.
Noch vor der abermaligen Überquerung der Werra trennen sich Werratalradweg und Rhönradweg (km 23,5) und es geht mit Ziel Tann 28/Unterbreizbach 4,2 hundert Meter auf der B 62, bis die Route links in die Wiesenstraße einbiegt. Auf den nächsten 50 Kilometern bis zur Hohen Rhön sind Rhönradweg und Ulstertalradweg identisch. Hier sind nun auch die Zwischenwegweiser neutral, d.h. sie enthalten keine Routenpiktogramme mehr. Der Rhönradweg verläuft überwiegend autofrei, meist auf Feld- und Waldwegen sowie auf Radwegen und nur auf kurzen Abschnitten und innerhalb der Ortschaften auf wenig befahren Straßen und ist bis auf einen ca. 1 Kilometer langen Abschnitt asphaltiert. Bis Hilders verläuft er fast ohne Steigungen. Ab dort geht es beinahe stets direkt entlang der Ulster, dies jedoch in mehrfachem Bergauf/Bergab. Doch zum Glück sind die Steigungen kurz und die genussreichen Abfahrten deutlich länger.
Zunächst fährt man durch das Industriegebiet, dann durch die Ulsterwiesen zum Kalibergbauort Unterbreizbach (km 27). Nach der Überquerung der Ulster verläuft die Route auf der Trasse der ehemaligen Bahnstrecke vorbei an Pferdsdorf (km 30) nach Wenigentaft (km 34).
Am dortigen Fahrradwegweiser (Tann 18/Buttlar 1,8) zweigt der 25 Kilometer lange „Radwanderweg Hessisches Kegelspiel“ ab, der auf der Trasse der ehemaligen Bahnlinie durch das wegen seiner vielen kegelförmigen Basaltberge so genannte Gebiet nach Hünfeld führt. Auch wenn man das Grenzmuseum „Point Alpha“ besuchen möchte, folgt man ab hier der entsprechenden Wegweisung (Kegelspiel-Radweg > Grüsselbach > Rasdorf).
Point Alpha: Der historische Ort aus der jüngsten Deutsch-deutschen Geschichte erinnert mit seinen Gebäuden und Anlagen an die Teilung Deutschlands und an die Schrecken des Kalten Krieges. Er ist Zeitzeuge des Machtkampfes zweier politischer Systeme, denn dort standen sich über vier Jahrzehnte die Vorposten von NATO und Warschauer Pakt Auge in Auge gegenüber. Das Museumsareal gliedert sich in den einzig noch erhaltenen ehemaligen Beobachtungsstützpunkt der U.S. Army , in ein Freiluftgelände entlang der ehemaligen Zonengrenze mit authentischen Grenzanlagen und das "Haus auf der Grenze" , in dem auf ca. 600 m ² Ausstellungsfläche die Einwirkung des Grenzregimes auf Mensch und Natur dargestellt wird; im Dachgeschoss präsentiert das Biosphärenreservat den Themenkreis: "Natur in der Rhön". www.pointalpha.comexterner Link Informationstafeln am ehemaligen Bahnhof von Wenigentaft erinnern an die Geschichte der drei bis 1952 in Wenigentaft zusammentreffenden Bahnlinien.
In Buttlar (km 35,8) zweigt der „Oechsen-Radweg“ ab, der ebenfalls auf der Trasse einer ehemaligen Bahnlinie verläuft und nach Dermbach im Feldatal führt.
Die Bahn wurde 1912 für den Transport von Kali und Basalt eröffnet. Ab März 1917 wurden dann auch Personen befördert. Der Gesamtbetrieb endete 1952, die Gleisanlagen wurden 1953 demontiert.
Auf dem Radweg neben der Bundesstraße geht es vorbei an Borsch (km 38,7) nach Geisa (km 41). Die Radroute führt zwar an der Altstadt vorbei, doch wenn man die Ulster überquert und dann in die darauffolgende Straße links einbiegt, gelangt man zum Marktplatz, dem Zentrum des Ortes. Dort befindet sich auch die im 15. Jahrhundert erbaute Stadtpfarrkirche. Schmuckstück und Wahrzeichen ist das Rathaus von 1861, das auf dem Platz eines vermutlich im 17. Jahrhunderts errichteten Vorgängers nach einem Brand neu erbaut wurde.
Auf der Alleestraße und der Landesstraße 2603 geht es aus dem Ort hinaus, wo man bald darauf wieder auf denb Rhönradweg trifft, der dort als Straßen begleitender Radweg weiter führt. Flankiert von den Hohen Bergen der Thüringischen Rhön zur Linken und dem „Rockenstuhl“, dem 529 m hohen Wahrzeichen des Geisaer Landes, geht die Fahrt über Schleid (km 43,7), Motzlar (km 45,6) und – wieder einmal auf einer alten Bahntrasse - der Landesgrenze nach Hessen (km 47,2) und dem alten Würzburgischen Amtsstädtchen Tann entgegen.
Kurz vor Tann wird noch einmal die Bundesstraße überquert, bevor man an der Hasenmühle Tann (km 51) erreicht. Nach dem Abstecher in den Ort geht es über den Alten Weg wieder hinunter zum Radweg, der nach der Überquerung der Ulster linksufrig und damit fast an allen Orten vorbei läuft. Ab Neustädtges (km 55,3) bis Aura (km 60) nutzt der Rhönradweg die wenig befahrenen Ortsverbindungsstraßen. Bei Aura kommt der „Milseburg-Radweg“ hinzu. Er beginnt bei Fulda und verläuft auf der Trasse der Rhönbahn, die bis Ende der 1960er Jahre über Hilders bis nach Wüstensachsen führte. Die Besonderheit des heutigen Radweges ist der 1,2 km langen Milseburg-Tunnel am Scheitelpunkt des Radweges. Zwei Kilometer danach wird Hilders (km 62) erreicht. Er ist einer der bekanntesten Fremdenverkehrsorte in der Rhön. Am ehemaligen Bahnhof hält man sich links und fährt in das Zentrum des Ortes mit zahlreichen Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten. Sehenswert ist besonders die spätbarocke Kirche St. Bartholomäus, die zwischen 1793 und 1796 erbaut wurde.
Mit Ziel Oberelsbach 29/Findlos 2,4 geht die Fahrt am ehemaligen Bahnhof weiter. Der Rhönradweg führt nun über die Ferienorte Findlos (km 64,6), Thaiden (km 66), Seiferts (km 68) und Melperts (km 70) zum Luftkurort Wüstensachsen (km 71,5), dem höchst gelegenen Ort an der Strecke. Dort beginnt auch der Aufstieg auf die Lange Rhön.
48,8 km
694 m
364 m
584 m
223 m
4:48 h
leicht
Schlossberg
(N 50° 50' 29.8" | O 10° 0' 20.0" )
Wüstensachsen
Brauwiesenweg
(N 50° 30' 3.1" | O 10° 0' 20.8" )