Beschaulich geht es auf dem Radfernweg Saar-Mosel-Main von Zell nach Treis-Karden weiter

Die 5. Tagesetappe führt auf 47 Kilometer von Zell nach Treis-Karden und geradewegs durch das WeinKulturLand. Denn auch an diesem Tag haben die Radtourer die süße Qual der Wahl und stellen sich viele Fragen, etwa: Sollen sie noch einen Spaziergang durch das idyllische Zell machen, das bereits um 70 n. Chr. gegründet wurde? Oder: An welchem Moselufer soll die Reise fortgesetzt werden?

Die Mosel und ihrer kleinen und großen Verführer

Hinter Zell liegt Bullay mit der ersten, in Deutschland erbauten Doppelstockbrücke. Sie entstand zwischen um 1876 und besteht aus einer etwa 1.400 Tonnen schweren Stahlgitterkonstruktion.

Vor der nächsten Moselschleife liegt Neef, in dem die ehemalige Wasserburg, das Burghaus und viele interessante Bauwerke die Besucher erwarten. Zwei Kilometer entfernt befindet sich der steilste Weinberg der Welt, der Calmont. Hier erreichen die Weinlagen eine unglaubliche Steigung von bis zu 65 Grad. Eine andere Perspektive bietet sich jenen, die das Rad gegen die Wanderschuhe tauschen und sich auf den Calmont-Klettersteig begeben. Dieser Wanderweg belohnt mit eindrucksvollen Panoramen für die Mühen des Aufstiegs. Über die malerischen Orte Ediger-Eller, Nehren und Senheim erreicht man schließlich Cochem. Die Reichsburg Cochem wurde bereits 1130 urkundlich erwähnt und malerische Fachwerkbauten, kleine Gassen und die schöne Promenade verführen zum Verweilen in der wohl meistbesuchten Moselstadt. Wer die Köstlichkeiten regionaler Speisen zu schätzen weiß, kommt in Cochem auf seine Kosten, denn frischer Fisch, etwa der „Kürbisgräwes“, Fleisch, Geflügel, Obst und Gemüse entwickeln sich zu wahren Gaumenschmeichlern an der Mosel.

Zwölf Kilometer, die es in sich haben

Genuss pur liefert das Moseltal auch bis Treis-Karden, etwa im Winzerort Klotten. Hier gehen die Uhren – im Vergleich zu Cochem – einfach anders. Klotten ist zwar auch für seine Weingüter bekannt, doch geht es in der kleinen Gemeinde viel beschaulicher zu. Einen weiten Ausblick auf Klotten und das zauberhafte Moseltal genießt man von der Burg Coraidelstein, die als Höhenburg im Jahr 960 erbaut wurde. Von hier sind es nur noch wenige Kilometer bis Treis-Karden. Der Weg führt an der Moselinsel Pommerer-Werth vorbei und bringt die Radwanderer geradewegs in die Heimatstadt des eindrucksvollen „Mosel-Doms“