Nach kurzem Anstieg mitten im Wald wartet das Posthalterkreuz, ein etwa fünf Meter hohes Steinkreuz, um das sich einige Geschichten ranken: So soll ein Posthalter hier, am gefürchtetsten Abschnitt der Strecke gar grässlich geflucht haben. Daraufhin scheuten die Pferde und preschten los. Und als ob dies nicht genug war, fielen auch noch Raben über den Posthalter und den vollbesetzten Wagen her. In seiner Not gelobte der Mann, hier ein Kreuz zu errichten, wenn die Vögel nur von ihm abließen – was sie dann auch taten.
Auf der Höhe über Mespelbrunn-Hessenthal unter zwei gewaltigen Kastanien hat die Kapelle „Unser Herren Bild“ ihren Platz.
Auch hier erklärt eine Legende den Ursprung: „So gewiss aus diesem Strauch kein Blut fließt, gibt es auch keine Wunder“, war sich ein Ritter einst seiner Sache sicher. Er wurde des besseren belehrt: Als er auf einen Haselnussstrauch einhieb, zog er sein Schwert blutig zurück und fand darin eine Muttergottesfigur. Im frühen 16. Jahrhundert wurde die erste Herrnbild-Kapelle gebaut, wovon noch die Jahreszahl 1551 im Kreuz über dem Eingang zeugt. Die jetzige Kapelle stammt von 1670 und ist bis heute Ziel von Prozessionen.
Das Wirtshaus im Spessart
Eine Kirchenburg aus drei Kirchen ist die Wallfahrtskirche Hessenthal: Die spätgotischen Wallfahrtskapellen „Unsere Liebe Frau“ (1454) und „St. Maria“ von 1439, die einst von der Familie Echter von Mespelbrunn als Begräbniskirche gebaut wurde. Die dritte Kirche ist ein moderner Bau, der die Beweinungsgruppe von 1490 von Tilmann Riemenschneider beherbergt. Unweit der Kirche, mitten im Wald, findet der Wanderer die „Hohe Warte“, ein Ort, wo es sich eine angenehme Rast einlegen lässt. Wer möchte, kann von hier aus einen Abstecher (ca. 2,7 km einfach) in Richtung Mespelbrunn machen, das vor allem wegen seines einzigartigen Wasserschlosses berühmt wurde. Das Schloss hat seinen Ursprung im frühen 15. Jahrhundert und erlangte sein heutiges Aussehen vornehmlich durch einen Umbau Mitte des 16. Jahrhunderts. Noch heute ist das malerische Schloss im Familienbesitz. Bekannt wurde es vor allem als Drehort des Spielfilms „Das Wirtshaus im Spessart“. In der Nähe des Wanderparkplatzes in Leidersbach, Ortsteil Volkersbrunn, bietet sich ein herrvorragender Blick ins Maintal mit dem nahen Odenwald im Hintergrund. Die von mächtigen Naturdenkmälern geschützte Kapelle am Heimathenhof wurde aus Dankbarkeit vor ca. 200 Jahren errichtet, weil die Horden die Kapelle im 30jährigen Krieg nicht fanden. Unsere zweite Etappe endet in Heimbuchental.
Ob mit der Bahn, dem Bus oder dem eigenen Auto hier finden Sie den schnellsten und bequemsten Weg.