
Spessartweg 1 Etappe 1
Start: Aschaffenburg
Ziel: Rothenbuch
Einen schöneren Ausgangspunkt für eine Wanderung kann man sich kaum wünschen: Der Spessartweg 1 folgt den Spuren von Fürsten, Fuhrleuten und Pilgern und beginnt in der Aschaffenburger Fasanerie, dem Abschluss jenes Grüngürtels, der die ganze Stadt durchzieht. Gestaltet wurde die Fasanerie zu Zeiten des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten Joseph von Erthal, in dessen Regierungszeit bedeutende weitere Parkanlagen der Stadt wie Schönbusch oder der Schlossgarten angelegt wurden. Zuvor bietet sich ein Abstecher zum Aschaffenburger Schloss Johannisburg an. Am Stadtrand von Aschaffenburg begegnet der Wanderer dem Leibhaftigen – das heißt, vielleicht nicht gerade dem Teufel selbst, aber zumindest kreuzt er dessen Weg.
Teufelskanzel nennen die Aschaffenburger die Felsblöcke, die am Westhang des Godelsbergs eine bizarre Formation bilden. Der Satan persönlich soll die Felsen hier vor Wut hingeworfen haben - vielleicht hat er sie aber auch nur im Flug verloren. Der Wanderer jedenfalls weiß die großartige Aussicht zu schätzen. Neben der Ruine Kippenburg, den fruchtbaren Streuobstwiesen und einem gigantischen Speierlingsbaum wartet der Godelsberg mit einer weiteren Besonderheit auf: einer Allee aus Esskastanienbäumen. Nun wendet sich der Spessartweg 1 in Richtung Haibach. Neben dem Parkplatz des Waldfriedhofs steht das 5 Meter hohe Kreuz von 1844.
Schmerlenbacher Jägerhaus
Etwas weiter gelangt der Wanderer zur Ketzelburg, die von der Legende um den „Ritter von Heydebach“ und den Rivallinnen um seine Gunst erzählt und im Hochmittelalter auf einem Ringwall errichtet wurde. Erst in jüngster Zeit wurde das Fundament des Wohnturms freigelegt. Am Wegesrand sind es oft die kleinen Dinge, die ein Wandererherz erfreuen, so zum Beispiel die Kapelle an der Bildbuche, die idyllisch am Waldrand auf dem Weg von Haibach zum Schmerlenbacher Jägerhaus liegt. Ein kurzer Abstecher, der sich lohnt. Der heiligen Jungfrau Maria ist das Kloster Schmerlenbach geweiht, das vor allem wegen seiner „Muttergottes von Schmerlenbach“ sprichwörtliche Berühmtheit erlangt hat. Dieses Gnadenbild in der Wallfahrtskirche wurde 1380 geschaffen und ist Ziel zahlreicher Pilger. Das Kloster selbst wurde 1218 gegründet und 1803 im Zuge der Säkularisierung aufgelöst. 1812 schließlich wurde Schmerlenbach eine eigene Pfarrei mit Korrektionshaus für Geistliche. Bevor der Wanderer Unterbessenbach erreicht, genießt er den Rundblick auf dem Judenberg. Nach dem Abstieg kommt er zur Schlosskapelle, die 1752 erbaut wurde.
Quelle der Hafenlohr
Vorbei an den „Sieben Seen“, von denen noch drei erhalten sind, gesellt sich ab dem Örtchen Steiger der Kurfürstenweg zum Spessartweg 1. Vor dem nächsten Ort, Waldaschaff, kreuzen sich die beiden Spessartwege und führen gemeinsam auf die Höhe über dem „Kreuzgrund“. Hallenwälder, die Kreuzung mit dem Eselsweg, alte Baumveteranen und ein Rundblick über Rothenbuch belohnen den Wanderer für seine Mühe. Sanfte Wiesenmatten geleiten in das Spessartörtchen Rothenbuch. Unweit des Weges in Rothenbuch erreicht man die Quelle der Hafenlohr und das Schloss. Dessen Ursprung geht auf das Jahr 1567 zurück. Ende des 17. Jahrhunderts wurde es zu einem Wasserschloss mit vier Flügeln erweitert. Zu dem malerischen Ensemble zählt auch die Schlosskapelle von 1575, die 1861 in ein Wohnhaus umgebaut wurde.
27,3 km
929 m
699 m
487 m
131 m
9 h
schwer
Ludwigstraße 2-4
(N 49° 58' 47.8" | O 9° 8' 37.0" )
Rothenbuch
Jägerwiese
(N 49° 58' 9.1" | O 9° 23' 54.2" )