Auf den Spuren der Grünen Hölle
Start: Nürburg
Die Wanderroute "Auf den Spuren der Grünen Hölle" lässt den Wanderer die Baugeschichte des berühmten Nürburgringes entdecken. Sie zeigt die Entstehung der vulkanischen Hocheifellandschaft auf und führt ihn durch die einzigartige Flora und Fauna rund um die legendäre Nordschleife - der "Grünen Hölle". Der Weg beginnt an der Nürburg, welche mit 676,5 m ü.NN die höchstgelegene Burg in Rheinland-Pfalz ist und auf einem aus schwarzem Basalt bestehenden alten Vulkanschlot erbaut wurde. Der 39 Meter hohe Bergfried bietet bei klarem Wetter einen fantastischen Rundblick über die Eifelhöhen und hinunter auf die "Grüne Hölle", die legendäre Nürburgring-Nordschleife, die sich kurvenreich durch die Wälder rund um die Burg windet.
Von der Nürburg aus geht es über die durch stauende Lehmschichten entstandenen Feuchtwiesen "In der Stroth", in deren nährstoffarmem Boden tausende Orchideen wachsen. Weiter führt die Wanderung, nahe an der Zufahrt zur Nürburgring-Nordschleife vorbei. Als nächsten Punkt erreicht der Wanderer den "Vulkan Nürburg", einem als Kuppe herauspräparierten Tuffschlot, der einen schönen Ausblick in die Eifellandschaft bietet. Vorbei am Nürburger Skilift geht es über herrliche Wiesen, die eine ganz besondere Pflanzengemeinschaft beherbergen. Neben hunderten verschiedener bunter Kräuter wächst hier der seltene Goldhafer und im Juni bildet der Waldstorchschnabel ein Meer von lila Blüten.
Auf der weiteren Wanderroute erreicht man durch schöne Eifelwälder den Steinbruch "Buchental". Hier wurden 1926 für den Bau des Nürburgrings große Mengen Gestein in Steinbrechanlagen zu Schotter verarbeitet und mit Loren zu den Baustellen transportiert. Fast 50 Kilometer lang war damals das Schienennetz, auf dem dampfbetriebene Lokomotiven diese Loren fortbewegten. Die weitere Wegstrecke bietet herrliche Panoramablicke über die Höhen der Eifel zu den vulkanischen Bergkuppen "Hohe Acht", "Selberg" und "Nürburg", die zu den etwa 300 Vulkanen im Gebiet der Hocheifel zwischen Adenau und Ulmen gehören, deren Überreste erhalten sind. Ihre Aktivität liegt 48 bis 23 Millionen Jahre zurück. Über die Glatthaferwiesen "Im Ertrisch", welche durch jahrhundertelange naturverträgliche Landwirtschaft zu einer unverwechselbaren Kulturlandschaft wurden, erreicht man den "Selberg", eine vulkanische Quellkuppe. Ihre Gesteinsschmelze erstarrte vor etwa 36 Millionen Jahren unter der Erdoberfläche und bildete sechseckige Säulen, sogenannten Benmoreit. Dieser fand früher unter anderem beim Bau von Häusern in Quiddelbach Verwendung. Über den Ort Quiddelbach führt die Wanderroute bergauf wieder zurück zum Ausgangspunkt Nürburg. Die Gesamtstrecke ist ca. 12,5 Kilometer lang, läßt sich aber auch hervorragend in zwei Teilrouten zu 5 Kilometer (Teilroute "Nürburg") und 7,50 Kilometer (Teilroute "Selberg") aufteilen und erwandern. Rund um diesen Themenwanderweg sind begleitend Hinweistafeln aufgestellt. Hier lassen sich interessante Informationen zu Entstehungsgeschichte, Flora und Fauna, oder aber der Baugeschichte des Nürburgrings entnehmen. Nach Abschluss der Wanderung "Auf den Spuren der Grünen Hölle" ist der Wanderer also nicht nur um ein erholsames Naturerlebnis, sondern auch um neues Wissen reicher. Viel Spaß beim wandern.
10,3 km
404 m
404 m
637 m
476 m
3,5 h
leicht
Burgstraße
(N 50° 20' 43.3" | O 6° 57' 13.5" )
Nürburg
Burgstraße
(N 50° 20' 43.3" | O 6° 57' 13.4" )