Joditzer Saalschleifen-Weg
Start: Köditz
Von Joditz über Lamitzmühle und Zollsteg (Saalesteg) nach Hirschberg: Wir verlassen den idyllischen Ort am Parkplatz am Anger, laufen zur Kirche und zum Jean-Paul-Denkstein und dort hinter dem Gasthaus ortsauswärts, am Campingplatz, dem Zeltplatz und dem Badesee mit der Insel vorbei weiter talabwärts. Wasser füllt seit Jahren die ehemalige Kiesgrube zu dem gutangenommenen Badesee. Die Saale verlässt uns nun zu der weit ausladenden Lukat-Schleife. Wir folgen ihr aber in ihrem urwüchsigen Tal immer in Sichtweite. Auf einem angenehmen Feldweg und auf einem Wiesenweg wandern wir dann schräg aufwärts zum Waldeck. Wir laufen nun auf einem angenehmen Weg durch den Hochwald.
In dem zur Saale hin abfallenden Waldhang gruben Bergleute zur Zeit Humboldts (1792-95) nach Eisen und Zinn. Wenn wir nach etwa 400 m einen Waldweg erreicht haben, folgen wir ihm rund 300 m rechts aufwärts zum „Auenseeblick“ (1,5 km) mit einem unerwartet schönen Blick auf die Saale, auf Joditz und den Auensee. Wir laufen ein paar Schritte zurück und gehen im Wald weiter, bis wir nach einem knappen Kilometer auf eine steil nach oben führende Abzweigung stoßen. Wir gehen aber geradeaus weiter und erreichen bald eine bis an die Saale reichende Wiesenfläche, einem geschützten Rückzugsgebiet für Wasservögel, das erst nach dem 1. Juni betreten werden darf. Hier stehen wir kurz vor der Lamitzmühle (2,5 km). Mit einem schönen Blick auf die Tallandschaft, das Schloss Hirschberg und später auch flussaufwärts auf Lamitz laufen wir den Wiesenweg gar abwärts bis an das Ufer und freuen uns über die Idylle aus Saale. Die Dammkrone des Wehres war einmal die Verbindung für die Kuhgespanne hinüber zur Mühle. Am Grund der steil aufsteigenden Felswände erkennen wir einen vormaligen Stolleneingang. Wir müssen kurz zurücklaufen und biegen dann nach links auf einem Pfad wieder in unseren Wanderweg ein mit einem reizvollen Blick auf die Saalelandschaft. Von hier aus bietet sich ein lohnenswerter Abstecher aufwärts zum Aussichtspunkt Petersgrat.
Beim Weiterlaufen muss aber darauf hingewiesen werden, dass hier auf dem steil abfallenden Hang Trittsicherheit und besondere Vorsicht geboten sind! Diesen Weg liefen noch in der Vorkriegszeit die Arbeiter aus diesem Gebiet in die Lederfabrik nach Hirschberg. Bald wandern wir wieder am unmittelbaren Ufer der Saale entlang und freuen uns über die uns begleitenden Ameisenburgen und die Felspartien auf der bewaldeten Hangseite des Berges. Wir kommen im 580 m hoch gelegenen, großflächigen Leuchtholz in reussisches Gebiet, wo die Besitzer aus dem nahen Venska seit der Wende wieder ihren Wald bewirtschaften. In der schönen Abgeschiedenheit spüren wir die einstige Grenznähe, welche die Saale und der Tannbach bildeten. Davon zeugt auch der Zollsteg, der damals nur mittels eines Nummernschlosses überquert werden konnte (1,2 km). Variante: Eine nur 9,5 km lange Wanderstrecke bietet sich an, wenn wir über den Zollsteg auf die andere Talseite wechseln und dem Wanderweg über Lamitz zurück nach Joditz folgen. Wir aber wollen den gesamten Joditzer Saalesschleifen Rundweg laufen und folgen dem Forstweg ca. 500 m bis wir an der Tannbachmündung die bayerisch-thüringische Grenze erreichen. Wir überschreiten die Landesgrenze auf einer alten, eingewachsenen Brücke (350 m) über den Tannbach und steigen danach sofort nach links auf einem steilen Pfad hinauf zur „Pössneckers Hütte“. Hier lohnt es sich zu rasten. Auf dem Aussichtsfelsen, der eine malerische Aussicht bietet, ist jedoch Vorsicht geboten! Der 20 bis 30 Meter steil abfallende Fels ist beim Aufstieg nicht zu erkennen!
Wir wandern etwa 200 m leicht steigend zum Kolonnenweg, mit dem uns die Erinnerung an die jüngste deutsche Geschichte wieder einholt. Wir biegen nach links ab, folgen diesem ehemaligen Kolonnenweg ziemlich steil abwärts zum unberührten „Grünen Band“ und wandern der Saale entlang, wo junge Birken das Landschaftsbild prägen. Dieser ehemalige Grenzstreifen bot bedrohten Tieren und Pflanzen Gelegenheit zur Ansiedlung und Entwicklung. Der begraste Mittelstreifen, die Festplatten und die schon teilweise begrasten offenen Wegeplatten des Kolonnenweges erleichtern das Laufen, wenn wir wieder aufwärts wandernd den wohl höchsten Punkt der Wanderung erreichen. Wir verlassen den Kolonnenweg nach links und laufen im Nadelwald weiter. Bald laden zur Linken Bänke zum Verweilen und Schauen ein. Dann steigen wir wieder recht steil abwärts über ein kleines Bachtal und erreichen auf Stufen aufwärts die Höhe. Wir gehen weiter und freuen uns über die schönen Felspartien zur Rechten und über die herrlichen Ausblicke auf das Hirschberger Schloss, die Tallandschaft mit der Saale und auf die Kleingartenanlage von Tiefengrün auf der linken Seite.
Wir wandern auf stets bequemen Wegen und Pfaden, das Rauschen der nahen Saale im Ohr, durch lichte Laubbaumbestände, die mehr oder weniger mit Nadelbäumen durchsetzt sind. Bald erreichen wir den schönen Naturpark Hag mit der längsten aus einem Baumstamm gefertigten Bank der Welt. Es ist zu einem beliebten Naherholungsgebiet geworden, von dem es früher einmal hieß: „Der schöne Hag ist Hirschbergs Stolz“. Unter seinen alten Buchen und Eichen kann man sich in die Vorzeit versetzt fühlen. Über den fest in der zerklüfteten Felswand verankerten Hängesteg, über dem Wasserspiegel der Saale, erreichen wir den Ortsrand der Stadt Hirschberg (E – 4,4 km), wo sich ein Blick hinauf zu dem auf dem steilen Felsen thronenden alten Bergschloss bietet. Wir erreichen das Schloss dann, wenn wir vom Hag aus aufwärts steigen. Eine beeindruckende Aussicht entschädigt uns für den Aufstieg durch den Hag. Wir aber laufen im Tal weiter. Noch vor dem Ortsrand kommen wir an der Wenzelshöhe vorbei, wo die Hirschberger einst den Böhmen-König Wenzel vor seinen ihn verfolgenden Feinden versteckt haben sollen. Das Hirschberger Schloss, das uns in zahlreichen malerischen Ansichten aus der Ferne …
17 km
415 m
415 m
516 m
442 m
5,5 h
mittel
Hirschberger Straße
(N 50° 22' 16.4" | O 11° 50' 22.0" )
Köditz
Hirschberger Straße
(N 50° 22' 16.4" | O 11° 50' 22.0" )