Alte See
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Wie Sie sehen, sehen Sie . . . keinen See
Der Name „Ziesar“ ist slawischen Ursprungs und bedeutet „Hinter dem See“. Aber welcher See war gemeint? Ursprünglich war die Stadt von mehreren Seen umgeben, die man heute jedoch vergebens sucht. Von einem ist immerhin der Name übrig geblieben:
Noch heute heißt das große Feuchtwiesengebiet zu Füßen der Burg „Alte See“. Südlich der Stadt entspringen zahlreiche Quellen, die früher einen 2km langen und 1,5km breiten See speisten, der die Residenz des Bischofs im Westen und Süden umschloss.
Im Zuge landesweiter Trockenlegungen wurde „die Alte See“ durch die Anlage zahlreicher Gräben, die noch heute zu sehen sind, entwässert. Das um 1880 endgültig verlandete Gebiet konnte so als Mähwiese und Viehweide genutzt werden. Erlenbrüche, Weidengebüsche, Schilfröhrichte und Feuchtwiesen mit seltenen Pflanzen wechseln sich mit trockenen Böschungen ab. In dem auch heute noch zum Teil sumpfigen Gelände findet man die Überreste der Bahnlinie Ziesar-Güsen. An den trockenen Böschungen tummeln sich Zauneidechsen. Am Rand der Wiesen trifft der Wanderer auf das alte Schwimmbad.
Einst von Moorwasser gespeist, ist es heute Lebensraum für Frosch, Kröte und Blindschleiche. Pflanzenliebhaber können hier Erstaunliches entdecken:
Das gefleckte Knabenkraut, eine Orchidee, kommt in den Wiesen vor, ebenso Wildtulpen, Wilde Karden und auch der Begrannte Klappertopf. Letzterer kam zu seinem Namen, da seine Samen in den trockenen Samenkapseln im Herbstwind ein klapperndes Geräusch erzeugen. Die größte Seltenheit Ziesars ist jedoch die Schachbrettblume, die hier noch in wenigen Exemplaren wächst. Am nordöstlichen Rand von Ziesar gibt es noch größere, natürliche Bestände der ungewöhnlichen, aber giftigen Zwiebelpflanze.
4,9 km
40 m
40 m
64 m
51 m
1,5 h
leicht
Mühlentor
(N 52° 15' 46.8" | O 12° 17' 12.1" )
Potsdam-Mittelmark
Mühlentor
(N 52° 15' 46.8" | O 12° 17' 12.1" )