Schneewittchenwanderweg
Start: Lohr am Main
Ziel: Biebergemünd
Der Schneewittchenwanderweg hat eine Länge von ca. 35 Kilometern, beginnt im Schloß zu Lohr a. Main und endet im Ortsteil Bieber der Gemeinde Biebergemünd. Die "Reise in die Vergangenheit" beginnt im Lohrer Schloß, wo wir uns über den Spessart und die Lebensumstände der Spessartbewohner informieren. Nachdem wir im "Schneewittchen-Zimmer" den "sprechenden Spiegel" und Schneewittchens Fluchtschuhe bewundert haben, geht es über die 7 Berge in den Biebergrund. Auf dem Schlossplatz wenden wir uns rechts, gelangen in die Grafen-von-Rieneck-Straße und folgen der Markierung des Schneewittchenweges zum Valentinnusberg steil hinauf bis zur Kapelle, die im 16. Jhdt. erbaut wurde.
Bis zum Waldhaus Rexroth entspricht der Schneewittchenweg dem Waldlehrpfad. Noch vor dem Waldhaus begegnen uns der Dilthey-Bildstock von 1476 und ein Grenzstein von 1683, mit dem Wappen des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs Anselm Franz von Ingelheim. Auch dem Adel und der Herrschaft sind Grenzen gesetzt. Schneewittchens Flucht hat Aussicht auf Erfolg!
Ein Waldweg gekennzeichnet mit dem Schneewittchenlogo, führt uns nach Partenstein. Schneewittchen und auch wir haben bereits drei der sieben Spessart-Berge überwunden: Hammersbuch (511 m), Steckenlaubshöhe (542 m) und Pfirschhöhe (502 m). (Wer sich ab Lohr die Steigungen sparen will, kann auf dem Radweg entlang des Lohrbachs nach Partenstein wandern. Rast und Übernachtungsmöglichkeiten in Partenstein. Wir setzen unseren Weg unter dem Eisenbahnviadukt in den Ort hinein fort (auf die Wegmarkierung an Laternenpfählen achten!), wandern ein Stück entlang des Lohrbachs und erklimmen linker Hand den Burgberg. Hier haben wir Blick auf die Reste der Burg Bardenstein, welche im 13. Jahrhundert erbaut, 1637 zerstört, bis Ende des 18. Jahrhunderts bewohnt und als Gefängnis benutzt wurde. Vielleicht versuchte Schneewittchen in dieser Burg erneut Unterschlupf zu finden? Über den Auberg bis zum Bergfeld erreichen wir die Frammersbacher Skihütte, nach einem weiteren Kilometer die Fußballerhütte (Wegweiser beachten!) nach 1,7 km die Kapelle "Heilig Kreuz" (dem Wegweiser folgen!). An der Skihütte hat man Aussicht auf Gaulskopf (519 m ) und Eichenberg (544 m). Im 14 Jhdt. erbaut, 1485, 1506 und 1681 erweitert und heute Wallfahrtsort. Schneewittchen betet in dieser Kirche um ihre Rettung, der Jäger zweifelt immer mehr an seinem Tötungsauftrag. (Die Gastronomie von Frammersbach verführt hungrige Wanderer zu einer kulinarischen Rast.)
An der Kapelle führt der Weg schräg links in den Wald bis zur Straße nach Habichsthal, die wir an einem Heiligenbild, der "Grotte", queren. Weiter im Wald bis zur Wiesener Straße, die ebenfalls überquert wird. Ca. 500 Meter vor der Wiesener Straße befindet sich die Waldhütte Weidmannsruh, erbaut im 18. Jahrhundert. Hier sollte ursprünglich die Ermordung Schneewittchens durch den Jäger stattfinden, der als Beweis für seine Tat der Stiefmutter Schneewittchens Leber und Lunge bringen sollte. Der Jäger erhörte jedoch Schneewittchens Flehen um ihr Leben und tötete einen Frischling an ihrer statt. Schneewittchen gelang unversehrt die Flucht über die Grenze. Unsere Wanderung führt nun nahe an der Rodungsinsel von Mosborn vorbei (auch hier Möglichkeit zur Einkehr in ca. 1 km Entfernung). Im Gebiet, von Laubersbachtal, Aubachtal und Birklergrund sind Glashütten im 17/18. Jahrhundert nachgewiesen. Hier konnten die trauernden Zwerg-Bergleute den durchsichtigen Sarg aus Glas für Schneewittchen anfertigen lassen. Wie Schneewittchen bezwingen wir noch die letzten zwei der sieben Berge, die Erkelshöhe (517 m) und den Hühnerberg (482 m). Wir erreichen den Wiesbüttsee (hier Einkehrmöglichkeit und schön gelegener Campingplatz). Wiesbütt- Moor und -See wurde 1765 zur Belüftung und Entwässerung der Bergwerksstollen angelegt. Der Bieberer Bergbau, es gab Silber-, Kupfer- und Blei-Bergwerke um Bieber, wurde bereits 1494 erwähnt und erlebte zur Zeit von Maria Sophia, des Schneewittchens, gerade eine Blütezeit. Wir halten uns links, dem gewohnten Wanderzeichen zum Dr.-Kihn-Platz folgend. Hier verläuft der Schneewittchenwanderweg parallel mit dem Eselsweg und der Birkenhainer Straße. Vielleicht wurde am vielbefahrenen Fuhrmannsweg Schneewittchen gesehen, so dass es die Stiefmutter bei den Zwergen finden konnte. Schneewittchen floh weiter, querte den Bach im Lochborn und stieg hinauf zur St. Mauritius-Kapelle auf dem Burgberg. In dieser Kirche feierten die "Zwerge" ihre Gottesdienste. Jetzt ist die Flucht fast geschafft! Es geht noch 1,5 km bergab nach Bieber, dem Ziel der Wanderung. Dort, in der Moritz-Kapelle, dankte Schneewittchen für ihre Rettung, verbarg sich bei den zwergwüchsigen Bergleuten und versorgte ihnen den Haushalt. Für den müden Wanderer gibt es auch in Bieber bzw. Biebergemünd Einkehrmöglichkeiten - vielleicht werden Sie dort von Schneewittchen bewirtet? Viel Spaß beim wandern.
35,8 km
1.101 m
1.057 m
555 m
172 m
12 h
schwer
B 26
(N 49° 59' 41.3" | O 9° 34' 7.7" )
Biebergemünd
Schmelzweg
(N 50° 9' 32.5" | O 9° 19' 37.1" )
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