Grubenwanderweg Brachbach
Start: Brachbach
Wir beginnen unsere Wanderung am Zechenwaldplatz. Im Zentrum des Platzes steht der 2003 errichtete neue Brachbacher Backes. Nach Westen geht es nun durch den „Erzweg“ Richtung Bahnhof und wir kommen durch das „Bähnchen“. Der Name dieses kleinen Sträßchens durch die Gärten und an der Pfarrkirche St. Josef vorbei erinnert daran, dass zur Zeit des Erzbergbaus in Brachbach das Gestein vom Zechenwaldplatz über Schienen mit einem kleinen Bähnchen bis zum Bahnhof transportiert wurde. Durch die Wiesenstrasse gelangen wir zum Bullenkamp. Unmittelbar vor der neuen Siegbrücke biegen wir nach rechts ab und folgen dem Fluss bis zum Ecker Grundstollen.
Am Häuschen des Mudersbacher Wasserwerks führt der Weg dann rechts hoch durch einen Buchenwald zum Findlingsstollen. Hier biegen wir nach links ab und folgen dem Weg zum Schützenhaus. Nach ca. 200 m sehen wir auf der linken Seite „Knotts Haus“, es war das Zechenhaus des ehemaligen Ecker Schachts. Hinter diesem Haus sind die Reste der Grube Ecke zu sehen.
Am Schützenhaus vorbei geht es dann auf einem schmalen Pfad hinauf zum Pastorsweg. Wir gehen nach rechts und gelangen bequem und auf ebenem Weg zum Apfelbaumerzug. Hier stand bis in die siebziger Jahre das Schachtgebäude dieser Grube. Heute verdeckt eine mächtige Betonplatte den 393 m tiefen Schacht. Von hier ab führt die Erweiterungsschleife des „orangenen Wanderweges“ links den Berg hinauf und trifft nach einer Wegstrecke von etwa 4,6 km am Speckberg wieder auf den Hauptwanderweg. Der Hauptweg führt vom „Apfelbaumerzug“ oberhalb der Ahligswiesen entlang, an der Unteren Girnbach vorbei zum Haus Langgrube. Vorher kommen wir an der modernen Wassergewinnungsanlage des „Verein Wasserwerk Brachbach“ vorbei. Der Fleiß unserer Vorfahren und ihr hartes Leben sind heute unser Glück. Den die zahlreichen Stollen und Schächte in der Umgebung von Brachbach, gehauen in vielen Jahrzehnten mit der Hände Arbeit, stehen heute voll von bestem Trinkwasser für unsere Gemeinde. Auf dem neu geschobenen Weg gehen wir ziemlich steil nach oben, an einem alten aufgelassenen Steinbruch vorbei. Hier wurden vor 130 Jahren alle Steine für die Josefskirche in Brachbach gebrochen. Bald sieht man rechts den neu gestalteten Eingang zur Schiefergrube Josefsglück, die noch bis Juni 1948 von einigen Brachbachern betrieben wurde. Nun folgen die beschwerlichsten 200 m des gesamten Wanderweges. Der Weg führt ziemlich steil nach oben und ist die schnellste Verbindung über den Berg nach Dermbach, einem Ortsteil von Herdorf.
Über diesen Weg gingen in früheren Jahren viele Menschen von Dermbach nach Brachbach zum Bahnhof. Vorbei an der Oberen Girnbach und der Grube Brüderschaft können wir auf dem breiten Haubergsweg etwas verschnaufen. Wir wenden uns nach links und sehen nach etwa 150 m bei der großen Buche auf der rechten Seite etwas im Wald versteckt den Eingang zur Grube Wasserquelle. Wir gehen auf dem breiten Weg wieder zurück und wandern fast eben am Berg entlang. Kurz bevor der breite Weg ins Tal abfällt biegen wir scharf nach links ab und steigen nach oben. Bald stoßen wir links auf einen schmalen Hohlweg, durch den wir weitergehen. Auf dem Boden haben sich im Laufe der Jahrhunderte die Spuren der Eisenschuhe in den Fels geschliffen, die zum Bremsen auf der steilen Talfahrt unter die blockierten Hinterräder der Fuhrwerke geklemmt wurden. Durch diesen „Schlirrerweg“, so wird er noch heute genannt, gelangen wir bald an die Wegspinne des Speckberges. Einer der zahlreichen Wege, die hier zusammentreffen, führt nach links auf die Höhe zum nahen Fernwanderweg Dortmund – Frankfurt. Dies ist auch der Weg, auf dem die Wanderer der „orangenen Erweiterungsschleife“ zurück auf unseren Hauptwanderweg treffen. Leicht bergab führt uns der Weg durch einen schönen Buchenhochwald an den Gruben Abendsonne und Abendstern vorbei bis zum Lombigswald. In diesem Talkessel sieht man noch die Überreste der einstigen Stollen, Halden und einer Erzwaschanlage. Weiter ins Werrnsbergtal hinein gehen wir vorbei an der Schiefergrube Morgenroth zum Mundloch der Grube Moritzstollen. Auch dieses Mundloch wurde in den letzten Jahren freigelegt und fachmännisch wieder aufgemauert. Von hier aus etwa 80 m links oben liegt die Grube Weide.
Das Wasser des kleinen Börnchens kommt direkt aus dem Mundloch des Venus-Charlottenstollens. Man sieht noch Reste der Halde, des Schieferspaltplatzes und im Hintergrund die Mauer des einstigen Spaltenhäuschens. Am „Börnchen“ ist es empfehlenswert, den Weg rechts hinaufzusteigen. Man gelangt so zum schönsten Aussichtspunkt der ganzen Wanderroute, mit Blick über Brachbach und das weite Siegtal. Vom Venus-Charlottenstollen gehen wir über den neu geschobenen Weg zum Adolph-Stollen und weiter talwärts zum Werrnsberg-Stollen. Das Wappen von Brachbach ziert eine große Fichte, die mächtig über einem Stollenmundloch steht. Genau hier über dem Stollenmundloch des Werrnsbergstollens stand dieses Brachbacher Wahrzeichen bis 1990. Hinter der Sperrwand befinden sich viele Tausend Kubikmeter besten Trinkwasser, die dem Wasserverein Brachbach zur Versorgung der Bevölkerung dienen. In diesem Bergwerk wurde bis 1961 noch Erzgestein abgebaut. Sie wurde als letzte Grube in Brachbach geschlossen und mit ihr endete auch nach vielen Jahrhunderten der Bergbau in Brachbach.
Auf dem Weg nach unten, aus dem Werrnsbergtal hinaus, sehen wir an der Kreisstrasse auf der linken Seite den Rastplatz mit dem Pilz und die Mariengrotte. Hier ist auch der Eingang zum Stollen Alte Freundschaft. Gegenüber der Grotte, rechts des Waldweges, führt ein Pfad siegaufwärts am Fuße des Berges entlang etwa 150 m durch den Wald zum Eingang des Unteren Roefer-Stollens. Über die Austrasse gelangen wir nach Brachbach hinein und sehen auf der linken Seite bei einem kleinen Rastplatz den Stamm der ehemaligen Werrnsbergtanne. In unmittelbarer Nähe ist auch gleich das Feuerwehrhaus zu sehen. Genau an diesem Platz stand bis vor mehr als 100 Jahren die „Alte Brachbacher Hütte“ und ganz in der Nähe liegen auch die Grube Windhorst und die Alte Mühle. Unmittelbar hinter der Siegbrücke führt uns der Weg nach rechts hinein in den ältesten Dorfteil Brachbachs „Auf dem Ort“ mit dem Bergmannsdenkmal. Der Heimatkünstler Josef Christ hat dieses Standbild der Bergleute, in Erinnerung an die lange und uralte Tradition des Bergmannsdorfes Brachbach, geschaffen. Rechts gehen wir nun über die Mittelstraße zum Ausgangspunkt am Zechenwaldplatz zurück.
9,7 km
398 m
398 m
424 m
210 m
3,5 h
mittel
Erzweg
(N 50° 48' 50.8" | O 7° 56' 34.1" )
Brachbach
Erzweg
(N 50° 48' 50.8" | O 7° 56' 34.1" )