Bergbaulichen Spuren
Start: Hilchenbach
Rund um die Martinshardt und den Kindelsberg finden wir ein vollkommenes, in sich geschlossenes und vom übrigen Siegerland deutlich abgegrenztes Montanrevier seltener Vollständigkeit. Alle Gewinnungs- und Verarbeitungsstufen vom Bergwerk bis zum Hammerwerk, vom Erz bis zum Fertigprodukt sind hier von den Anfängen der Eisenzeit bis ins 21. Jahrhundert nachweisbar. Der Raum zwischen den Orten Kreuztal und Müsen, Ferndorf und Littfeld bietet wie kaum eine andere Siegerländer Region die Möglichkeit, die ganze Breite der historisch gewachsenen Eisen- und Metallgewinnung zu zeigen. Der Rundweg „Auf bergbaulichen Spuren und Wegen im Müsener Bergrevier“ beschränkt sich auf den Kernbereich Müsen, Altenberg, Littfeld.
Ausgangspunkt ist das Bethaus (Verläs) mit dem Stolleneingang des Stahlberger Erbstollens Hinter diesem Mundloch verbirgt sich ein begehbarer Stollen, der vom Altenbergverein betreut wird. Der Stollen wurde zwischen 1740 und 1780 als Wasserführungsstollen für die Grube Stahlberg erbaut, später erweitert bis zum Stahlberger Stock und ab 1833 auch zur Einfahrt und zur Förderung benutzt. Um 1830 erbaute man das Bethaus, hier wurde vor Schichtbeginn eine kleine Andacht gehalten, die Namen der Bergleute verlesen und das Öl für die Grubenlampen ausgegeben. In diesem Bethaus ist man bemüht, die bergmännische Tradition und das Andenken an die vielen Generationen von Bergleuten wach zu halten, die mit großem Fleiß zwölf Stunden unter Tage geschuftet und nach gefahrener Schicht die eigene kleine Landwirtschaft bestellten. Heute ist hier ein kleines, aber feines Museum untergebracht; Führungen im Stollen und Besuch des Museums ist jeden zweiten Sonntag im Monat oder nach Vereinbarung möglich.
Der Rundweg führt uns durch den Fußweg bis zur Kirche, wir überqueren die Hauptstrasse und wandern die Poststrasse hoch in Richtung Grube Brüche. Wir folgen dem Wanderzeichen. Wir befinden uns auf dem alten Kirchweg nach Ferndorf, den die Müsener gegangen sind, ehe sie eine eigenständige Pfarrei wurden. Auf der Höhe genießen wir den herrlichen Ausblick über die Aspe auf Dahlbruch und auf den Höhenzug rund um die Ginsburg. Wir kommen dann zur Grube Brüche. Das Stollenmundloch ist 2005 neu restauriert und befestigt worden; der Tiefe Stollen war in Betrieb von 1777 bis 1891. Nach der Stillegung war der Stollen als Wasservorrat angelegt für Müsen und Dahlbruch bis zum Anschluss der beiden Ortschaften an die öffentliche Wasserversorgung. Der Platz an der Grube Brüche wurde lange Zeit als Festplatz von verschiedenen Vereinen genutzt. Im Stollen der Grube Brüche wurde vorwiegend Spateisenstein gefördert, die Grube Brüche war sehr ertragreich. Die Grube verfügte ursprünglich über zwei Stollen, heute ist nur noch der obere Teil zu sehen. Aus dem Tal der Grube Brüche führt uns der alte, steile Bergmannspfad, auf dem die aus Kredenbach und Ferndorf kommenden Bergleute zur Arbeit gingen, direkt auf die Martinshardt. Wir folgen weiter dem Wegezeichen (bis zur Höhe). Nach dem steilen und anstrengenden Aufstieg folgen wir auf der Höhe dem Hinweis „Zum Kopf der Martinshardt“. Hier lädt uns eine Bank zur Rast und Verschnaufpause ein. Dieser Aufstieg zur Martinshardt wird heute noch als „Himmelsleiter“ bezeichnet. Auf dem Gipfel begrüßt It is no longer a best credit card offers IOU. uns ein einfaches Holzkreuz, ein ausgelegtes Gipfelbuch lädt den Wanderer zu einem Eintrag ein.
Unser Weg führt uns weiter durch den Wald bis auf einen befestigten Weg, dann rechts, wieder dem Wanderzeichen folgend bis zum „Hesse Stein“. Der „Hesse Stein“ ist ein Gedenkstein für die Haubergsvorsteher Elias und Wilhelm Wurmbach. Die Wegkreuzung hier ergibt die Möglichkeit zu einem Abstecher zum Kindelsberg aber auch zur schnellen Rückkehr nach Müsen (über „Wilder Mann“, Feriendorf nach Müsen Wanderzeichen ). Unser Weg führt uns aber von hier direkt zum Altenberg auf der Wegmarkierung. Der Altenberg ist sagenumwoben, soll dort in grauer Vorzeit eine Stadt gestanden haben die, auf Grund ihres ausschweifenden Lebensstils, unterging. Tatsächlich haben auf dem Altenberg Menschen gelebt und gearbeitet, dies belegen die Ausgrabungen und Freilegungen. Eine umfangreiche Information ist auf verschiedenen Schautafeln nachzulesen. Ein Ausblick vom Turm auf dem Altenberg ergibt eine gute Möglichkeit, das gesamte Gelände zu übersehen. Die Grube Altenberg war bis 1914 in Betrieb. Vom Altenberg aus kann man zusätzlich die Variante zur ehemaligen Aufbereitung der Grube „Heinrichsegen“ und Altenberg gehen. Auch diese Variante ist teilweise mit dem Wanderzeichen „Hammer und Schlegel“ ausgezeichnet. Nach dieser Variante kommen wir wieder zurück zum Parkplatz am Altenberg, wir folgen dem Wanderweg zurück Richtung „Hesse Stein“ und biegen nach etwa 400 Metern links ab zur Schachtanlage „Wilde Frau“. (Achtung: Keine Kennzeichnung vorhanden!) Die Schachtanlage „Wilde Frau“ wurde als Zentralförderschacht für die Gruben Altenberg und „Wilder Mann“ angelegt. Heute sind hier nur noch die Fundamente der Fördermaschine zu sehen. Wir folgen dem Weg weiter bis kurz vor der Strasse durch das auf dem Gelände der Müsener Gruben entstandene Feriendorf. Wir biegen vor der Schranke rechts ab und besichtigen die imposanten Abraumhalden des Stahlberges; dann zurück auf den Weg bis zur Straße. Auf der linken Seite befindet sich der „Alte Stahlberger Schacht“ und das einzige erhalten gebliebene Gebäude das „Pulverhäuschen“. Hier wurde der Sprengstoff für die Gruben gelagert. Wir gehen die Strasse aufwärts bis zum letzten Haus des Feriendorfes. Der interessierte Besucher kann noch etwa 100 Meter aufwärts gehen, dort befindet sich das Mundloch der Grube „Wilder Mann“. Der „Wilde Mann“ war die größte Blei- und Zinkerzgrube im Müsener Revier. 1911 wurde die Grube aus Rentabilitätsgründen aufgegeben.
Wir wandern die Straße wieder zurück bis zum ersten Ferienhaus, dem Fußweg folgend bis zum Wasser-Hochbehälter. Dort biegen wir links ab, bis zu den Resten des Neuen Schachtes; auch hier informiert eine Anzeigetafel umfassend über die Geschichte. Der Neue Schacht wurde gebaut von 1916 bis 1918; er hatte einen Durchmesser von 4,2 Metern und wurde mit der Stillegung der Müsener Gruben 1931 außer Betrieb genommen und abgebrochen. Durch das Feriendorf wandern wir weiter bis zum Almenweg, über den Fußweg durch die Wiesen bis zur Kindelsbergstraße, diese abwärts bis zur Hauptstraße. An der Kreuzung liegt links der Fürsteneingang, der zur Befahrung von illustren Gästen des Stahlberger Erzstollens verwendet wurde. Vom Almenweg bis zum Fürsteneingang sind wir nahezu parallel dem Stollen gegangen. Vom Fürsteneingang zurück bis zur Kirche und weiter zur Stollenhalde, erreichen wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung. Glück Auf!
12,2 km
556 m
556 m
612 m
338 m
4,5 h
mittel
Glück-Auf-Straße
(N 50° 59' 26.2" | O 8° 2' 38.4" )
Hilchenbach
Glück-Auf-Straße
(N 50° 59' 26.2" | O 8° 2' 38.4" )