Auch am Flüsschen Dill entlang verlaufen Radwege bis zur Mündung in die Lahn in Wetzlar, wo eine Anbindung an den prämierten Lahntal-Radweg besteht. Der Dilltalradweg beginnt bei Haiger-Offdilln an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen und endet an der Einmündung in den Lahnradweg in Wetzlar. In Herborn-Burg zweigt der Radweg durch das Aartal ab. Er führt über den Aartalsee bis zum Anschluss an das Radwegenetz im Landkreis Gießen.
Vom Startpunkt Haiger gelangen Sie nach Dillenburg mit seiner nassau-oranischen Geschichte. Ein Abstecher zur Geburtsstätte des holländischen Königshauses lohnt sich. Der Anstieg zum Schlossberg ist nach dem Besuch der Villa Grün und der Besichtigung der Kasematten (unterirdische Verteidigungsanlagen aus dem 15./16. Jh.) schnell vergessen. Eine Führung dauert ca. 45 Minuten und bietet Einblick in diese in Deutschland einzigartige Sehenswürdigkeit. Näher am Radweg befindet sich das Hessische Landgestüt, das auf eine lange und erfolgreiche Tradition in der Pferdezucht stolz sein darf. Vielleicht treffen Sie gerade rechtzeitig zu einer der prächtigen Hengstparaden ein oder zu den im Frühjahr stattfindenden Fohlenschauen. Die altehrwürdige Gestütsanlage heißt jeden Gast willkommen und ist nicht nur für Pferdeliebhaber einen Besuch wert.
Vom Herborner Stadtteil Burg ist der Vogel- und Naturschutztierpark Herborn-Uckersdorf nur 7 km entfernt. Der kleine Abstecher lohnt sich. Der Radweg schlängelt sich am sanft plätschernden Ambach durch grüne Wiesen. In Uckersdorf hat man nach einem Anstieg den idyllisch gelegene Park erreicht. Über 80 Vogel- und viele weitere Tierarten wie Kängurus, Lisztäffchen und die Bewohner des Streichelzoos leben hier. Machen Sie eine Rast im Gartencafé mit Sonnenterrasse oder nehmen Sie am kostenlosen Rundgang mit dem Tierpfleger teil (tgl. 15 Uhr, 16 Uhr Fütterung der Erdmännchen). Über Burg gelangen Sie auf dem Dillradweg weiter nach Herborn, eine sehr gut erhaltene mittelalterliche Stadtanlage mit vielen hübschen Fachwerkhäusern. Sehenswerte Baudenkmale wie die 1000jährige Stadtkirche oder die ehemalige Akademie Hohe Schule mit Stadtmuseum sind einen Besuch wert. Wenn Sie etwas Zeit haben, planen Sie eine unterhaltsame (jederzeit buchbare) Stadtführung durch die verwinkelten Gassen und historischen Plätze ein. Eine kurze Verschnaufpause in dem lebendigen Städtchen mit Restaurants, Bistros, Cafés und Eisdielen oder ein Bummel durch die malerische Fußgängerzone mit vielen kleinen Läden und Boutiquen lohnt sich immer.
Weiter geht es durch das Dilltal. Hoch über dem Tal wacht die mächtige Ruine der Burg Greifenstein. Der Radweg schlängelt sich über Sinn, Dill, Katzenfurt und Dillheim nach Ehringshausen und dann weiter nach Werdorf. Im Schloss in der Ortsmitte von Werdorf ist ein entzückendes Museum untergebracht. Die dort jährlich vom Keller bis zum Dach stattfindende Whisky-Nacht ist legendär. Manchmal führt der Weg etwas weiter weg vom namensgebenden Fluss. (Alternativ gibt es direkt entlang der B277 einen Radweg, falls Ihnen die Schlenker der Wegeführung zu anstrengend erscheinen.)
Von der jungen Stadt Aßlar sind es nur noch wenige Kilometer bis Wetzlar und damit bis zur Mündung der Dill in die Lahn. In der historischen Altstadt von Wetzlar mit ihren malerischen Fachwerkhäusern und dem mächtigen Dom können Sie die Tour gemütlich ausklingen lassen.
Wer weiterradeln möchte, kann von hier die Radtour auf dem Lahntalradweg bis nach Bad Ems fortsetzen.
