Das Saarland ist zwar flächenmäßig das kleinste deutsche Bundesland. Allerdings spielt es in kulinarischer Hinsicht eine sehr große Rolle. Hier gelten nicht nur der Einfluss der angrenzenden Länder wie Frankreich und Luxemburg oder die Nähe zu Belgien, sondern auch die regionalen Speisen, die schon seit vielen Generationen immer wieder auf den Tisch kommen. Da die Arbeiter in Steinkohlebergwerken, Eisenhütten und in der Landwirtschaft ein hartes Tagewerk erledigten, musste das Essen einerseits reichhaltig, andererseits kostengünstig sein. So ernährte man sich von den Früchten des Gartens und leicht erhältlichen Produkten. Noch heute zeichnen deshalb deftig-rustikale und reichhaltig-nahrhafte Gerichte die saarländische Küche aus. Dazu gehört selbstverständlich auch „Der Lyoner“.
Der Lyoner – die Wurst als Kulturgut im Saarland
Sicherlich ist es verwunderlich, wenn man hört, dass mit DEM Lyoner eine Wurst gemeint ist, doch die Saarländer halten auch an dieser Tradition fest. Der Lyoner zählt zu den beliebtesten saarländischen Gerichten und gilt sogar als Kulturdenkmal des Saarlandes: Schließlich darf man die leckere Wurst seit August 2006 offiziell als „original saarländischer Lyoner“ bezeichnen, da sie europaweit als Regionalprodukt unter diesem Namen geschützt wurde. Der Lyoner entstand, als es damals darum ging, ein starkes Produkt herzustellen, das den Eiweißhaushalt der „Kumpels unter Tage“ ausgleichen konnte. Schließlich waren zu der Zeit Steaks fast unerschwinglich. Heute genießt man den fein gewürzten Lyoner auf Brot, gegrillt oder gebraten.