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Heimat

Lübecker Marzipan

Lübecker Marzipan, das feine, süß-herbe Geschmackswunder

Foto: Printemps / stock.adobe.com

Die Bezeichnung Lübecker Marzipan wurde von der EU geschützt und betrifft jene Leckerei, die in Lübeck, Stockelsdorf oder Bad Schwartau hergestellt wird. Man erwartet, dass die Hersteller die Qualitätsgrundsätze beachten, diese sind jedoch in Bezug auf den Begriff nicht erheblich. Erstmals fand das Produkt „Martzapaen“ im Jahr 1530 in einer der Lübecker Zunftrollen Erwähnung. Allerdings sollte es noch etwa 300 Jahre dauern, bis Lübeck als Marzipanstadt bekannt wurde und eine Vorrangstellung für die Produktion einnehmen konnte. 1806 übernahm Johann Georg Niederegger die Konditorei des verstorbenen Johann Gerhard Maret. Als Peter August Maret 1822 Firmeneigner wurde, gründete Niederegger seinen eigenen Produktionsbetrieb und legte damit den Grundstein für die heute immer noch erfolgreiche Marzipanherstellung. Schließlich besteht das Café Niederegger im Zentrum von Lübeck nun bereits seit mehr als 200 Jahren und gilt sogar als heimliches Wahrzeichen der Hansestadt.

Lübecker Marzipan – ein Geschmack geht um die Welt

Bei der Herstellung von Marzipan verwendet man höchstens 30 Prozent Zucker und mindestens 70 Prozent Marzipanrohmasse. Letztere setzt sich aus gemahlenen Mandeln, Zucker und mitunter Rosenwasser zusammen. Lübecker Marzipan erhält durch ein leichtes Anbräunen seinen typischen Geschmack. Wer sowohl in feinen Köstlichkeiten schwelgen als auch einen Blick in die Historie werfen möchte, besucht das Marzipan-Museum. Dort findet man viele Kuriositäten und Einzelheiten zu Erwin, dem mit 1.005 Kilogramm größten Marzipanschwein der Welt, sowie zum Pralinenkleid, das aus mehr als 25.000 Marzipanpralinen besteht. Erstaunlich ist ebenso jenes halbplastische Wandrelief, welches da Vincis Abendmahl darstellt und aus fast fünf Tonnen Marzipan zusammengefügt wurde.