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Heimat

Federweißer

Mit würzigem „Rauschen“ in die neue Wein-Saison

Foto: Michal / adobe.stock.com / adobe.stock.com

Wer im Herbst in Rheinland-Pfalz Urlaub macht, wird hier und da sicherlich zum Essen oder „einfach nur so“ ein Glas „Federweißer“ trinken. Normalerweise kredenzen Pfälzer Winzer den Federweißer zum kalendarischen Herbstanfang. Weil sie ihr Vertrauen aber mittlerweile auch frühreifen Rebsorten wie Ortega, Sieger und Blauem Frühburgunder schenken, kann man bereits im Spätsommer den ersten prickelnden Most genießen. Insbesondere dann, wenn ein heißer Sommer mit zeitweilig starken Regengüssen einhergegangen ist. Natürlich sind die Spezialisten nicht einer Meinung, wann der Federweißer ein „richtiger“ Federweißer ist. Doch eigentlich spielt es keine große Rolle, denn allein der Geschmack zählt. Und da es beim Federweißer viele Nuancen gibt, scheiden sich hier auch die Geister.

Der Federweißer – Geschmacksriese, der immer wieder überrascht

Viele Namen gibt man dem Federweißer. Man beschreibt ihn mit Begriffen wie „Meeresrauschen“, vergleicht ihn mit einem Sturm oder dem Sausen des Windes. Sie alle beziehen sich auf die Hefe, die im Glas zu tanzen scheint und auf das leichte Prickeln sowie die langsam entweichende Kohlensäure. Da dieser Prozess unaufhaltsam ist, hängt der Geschmack vom Fortschritt der Gärung ab. Handelt es sich um „frischen“ Federweißer, schmeckt er noch süßlich-zart, ist er „weiter“ in der Gärung, tritt die Hefe stärker in den Vordergrund und lässt ihn immer stärker nach Wein schmecken. Der Alkoholgehalt muss anfangs bei mindestens vier Prozent liegen, kann dann auf bis zu elf Prozent ansteigen. Zu diesem Zeitpunkt wandelte die Hefe den Zucker komplett in Alkohol um.