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Heimat

Eiswette

Rund um die Bremer Eiswette

Foto: pixelschoen / stock.adobe.com

Als Eiswette bezeichnet man jene Wett-Zeremonie in Bremen, die traditionell am Dreikönigstag um 12 Uhr an der Weser stattfindet. Sie geht zurück auf jene Wetten, die man mit Vorliebe in englischen Herrenclubs abschloss und die auch in den Kaufmannszirkeln von Bremen Anklang fanden. 1828 wettete man in Bremen erstmals darum, ob am Neujahrstag die Weser zugefroren oder offen sei. Als Wettpreis lobte man ein gemeinsames Kohlessen aus. Nahezu jährlich wiederholte sich das vergnügliche Fest, zu dem man ab 1862 auch auswärtige Gäste einlud. 1829 gründete man den Eiswettverein, der zwar rechtsfähig, aber kein eingetragener Verein ist. Das Buch „Die Eiswette von 1829“ nimmt den Leser auf interessante Art und Weise mit zurück in diese Zeit und schildert die Geschichte der Eiswette mit all ihren Facetten.

Kontrovers: die Bremer Eiswette

Von Anfang an war es nur eine Sache der Männer, sich an der Eiswette zu beteiligen. Die Frauen waren bis in die jüngere Gegenwart ausgeschlossen. Dies führte im Jahr 2019 zu einem Eklat, als man Bremens Bürgermeisterin zu den Feierlichkeiten auslud und stattdessen den Bremerhavener Oberbürgermeister auf die Gästeliste zum „Stiftungsfest der Eiswette 2019“ setzte. Weitere Diskrepanzen folgten und zwangen schließlich den Eiswettverein dermaßen in die Knie, dass man künftig Frauen zur Veranstaltung zuließ. So nahmen am 18. Januar 2020 neben etwa 770 Männern immerhin auch 30 Frauen teil. Die Veranstaltung an sich ist so beliebt, dass sie auch auf anderen Gewässern Nachahmer findet, etwa in Braunschweig, in Hage, auf dem Obersee in Bielefeld-Schildesche und am Wolfenbütteler Stadtgraben.