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Heimat

Berliner Schnauze

Die Kultsprache Berliner Schnauze

Foto: gpointstudio / stock.adobe.com

Als Berliner Schnauze betitelt man den Berliner Dialekt. Er wird im Großraum Berlin-Brandenburg gesprochen und zeichnet sich meist durch derben Humor mit herzlichem Aspekt aus. Sprachwissenschaftlich gilt er eher als Metrolekt statt als Dialekt, weil er sich aus den unterschiedlichen Mundarten zu einer gängigen Stadtsprache entwickelte. Die Berliner Schnauze orientiert sich damit hauptsächlich an den aktuellen und modernen Ausdrücken der städtischen Bereiche und ist verständlicherweise einem stetigen Wandel unterworfen. Dennoch bleibt die sprachliche Basis dieselbe, denn dort wo „berlinert“ wird, trägt man das Herz auf der Zunge. Viele Außenstehende rümpfen mitunter die Nase und halten immer noch am Vorurteil fest, die Berliner Schnauze klinge prollig und ungebildet.

Eine Hommage an das Sprachgefühl

Schon in historischen Zeiten betrachtete man das Berlinerische als Verspottung der hochdeutschen Sprache. Dabei lag es in der Natur der Berliner, aufgeschnappte Begriffe durch Verschiebungen zu verändern, Betonungen anders zu nutzen und damit einen ganz besonderen Sprachwitz zu demonstrieren, der für das jeweilige Gegenüber fast so unverständlich klang wie eine komplett andere Sprache. Man nutzte das Berlinerische meist als Mundart „unter sich“ und verzichtete auf Niederschriften. Heute fasst das „Brandenburg-Berlinerische Wörterbuch“ die wunderbare Mundart zusammen. Die Schriftform, die durch die Moderne immer mehr Zuspruch fand, ist heute abhängig von individuellen Betonungen und dem Verhältnis zwischen hochdeutschem und berlinerischem Verständnis.