Extratour Mehringer Schweiz
Start: Mehring
Der Weinort Mehring erstreckt sich über beide Seiten der Mosel und ist umgeben von Weinbergen und Wald. Die Mosel verlässt den Ort durch einen weiten Talkessel, der mit der natürlichen Komposition von Wasser, steil aufstrebenden Wäldern und dem (ehemaligen Gasthaus) Landhaus Eller ein Ambiente bildet, das frühere Bewunderer dieses Fleckchens Erde bewogen haben, ihm die Bezeichnung Mehringer Schweiz zu geben. Vom Startpunkt an der Sportanlage Mehring laufen wir zwischen Sportplatz und Turnhalle zum Layweg, einem Fußweg entlang der Hangkante hoch über der Mosel.
Wir folgen dem Weg bergwärts bevor wir ihn über eine Wiese verlassen und kurz darauf in den Wald eintauchen. Bergab gehend erreichen wir bald das Moselufer an der Mündung des Molesbaches (125mNN), den wir anschließend aufwärts gehend zwischen Offenland und Waldrand begleiten. Nach einem Schwenk in das tief eingeschnittene Molesbachtal stehen wir am Fuße des Klettersteiges Mehring/Riol, den zu erklimmen keine bergsteigerischen Fähigkeiten voraussetzt, aber doch Ansprüche an Kletterfreudigkeit und Geländegängigkeit stellt. Zwischen schroffen Schieferfelsen, zunächst durch Douglasienwald, später durch Eichen-Niederwald hinaufsteigend, verspürt man die ebenfalls aufsteigende Erwartung an den schönen Ausblick ins Moseltal, die bald absolut befriedigt wird. Ein überwältigender Ausblick auf die von Westen heran fließende Mosel, noch als lange Gerade sichtbar, bevor sie hier zu unseren Füßen die bis Cochem andauernde charakteristische Mäanderbildung beginnt. Nach einer kurzen Rast auf dem „Kammer-Knüppchen“, einem mit Gipfelkreuz geziertem Ort (320mNN), setzen wir die Überschreitung der Kuppe, die ehedem eine keltische Fliehburg gewesen ist, fort und erreichen nach kurzer Kraxel-Passage auf schmalem Pfad einen lauschigen Aussichtsplatz am Ende eines horizontalen Hangweges, den wir anschließend begehen.
Wir überqueren den Haupt-Forstweg zum erwähnten Kammer-Knüppchen, setzen die Moselhang-Traverse durch mittelalten Nadelwald fort und gelangen bald, nach Einmündung in den „Alten Heldenweg“ zum „Heldenkreuz“ (Erinnerung an einen tödlich verunglückten Bauern mit dem Ochsengespann auf dem Heimweg von den Feldern auf dem Mehringer Berg). Die Querung des Moselhanges wird nun durch laubholzreichen Mischwald fortgesetzt, wobei mit jedem Schritt allmählich an Höhe gewonnen wird. Bei einer Wegegabelung nehmen wir den nach rechts berganführenden Weg, von dem wir aber bald darauf nach links in einen Pfad abzweigen, der uns den für Wald und Umwelt so wichtigen Elementen wie Wasser (Quellhorizonte) und Totholz nahe bringt. Am für die „ExtraTour Mehringer Schweiz“ empfohlenen Alternativ-Start-/Einstiegspunkt „Mehringer Höhe“ überqueren wir die Kreisstraße (K 85) und folgen dem Weg am Waldrand entlang (auch Moselhöhenweg => M, Stefan-Andres-Wanderweg => aufgeschlagenes Buch), zweigen aber bald über einige Stufen nach rechts ab und folgen in einem tunnelartigen Pfad unter den weit ausladenden Ästen über 100-jähriger Buchen, bevor wir nach links abbiegend durch einen lichten Wald gut gewachsener Eichen voranschreiten.
Nach ca. 300 m nehmen wir mit einem kurzen Abstieg Anlauf für den Angriff auf den höchsten Punkt, dem Fünf-Seen-Blick (420mNN).Die Besteigung des 25 m hohen Aussichtsturms ist mehr als lohnend, da er einen grandiosen Blick gewährt mit dem Eindruck des gesamten Landschaftsgefüges „Moseltal“ zwischen Hunsrück und Eifel. Vorspringende Bergkuppen unterbrechen den Blick auf den Lauf der Mosel, so dass diese in fünf Teilstücken (Seen) erkennbar ist, was diesem Platz den Namen gegeben hat. Von hier erkennt man die starke Mäandrierung des Flusslaufes mit seinen Prall- und Flachhängen, die je nach Exposition mit Wald oder Reben bewachsen sind. Bei guten Sichtverhältnissen schweift der Blick über das jenseitige Moselufer bis hinauf zu den Bergen der Vulkaneifel. Die Fortsetzung unserer Tour beginnt nun mit einem langen Abschnitt bergab, selten (wie anfangs) durch Nadelwald häufiger jedoch durch lichten, immer wieder Aussicht ins Moseltal gewährenden, Eichen-Niederwald, bis dieser uns am Beginn des Weinbergsareals förmlich in die offene Landschaft auswirft. Ein wunderbarer Platz bietet wiederum die Möglichkeit die Besonderheiten des Moseltals einfließen zu lassen. Unter dem steil aufsteigenden Waldrand zur Rechten und den z.T. aufgelassenen Weinbergen links des Weges geht es bergab und wir erreichen das Ende eines asphaltierten Weinbergsweges, den wir aber links liegen lassen um nach rechts dem horizontal verlaufenden Weg zu folgen und wieder in den Niederwald einzutauchen. Beim Durchlaufen kann anhand der oft nur in geringem Abstand aufeinander folgenden Grenzsteine und den unterhalb im Hang erkennbaren alten Rebpfähle die ehemals sehr schwierige Bewirtschaftung der Weinberge in durch Realteilung zersplitterten Flächen nachvollzogen werden. Dort, wo der Weg nach rechts und bergwärts strebt, verlassen wir ihn links abzweigend über einige Treppenstufen, die in einen schmalen Pfad führen.
Zwischen den Eichen des hier auf hoch anstehenden Schieferfels stockenden Niederwaldes hindurch schlängelt sich unser Weg immer auf der Kammlinie des Geländes bergab. Unvermittelt stehen wir dann im Weinberg, am östlichen Scheitelpunkt unserer „ExtraTour“ und sehen die Orte Pölich, Detzem und Schleich sowie eine der Staustufen. Auf ebenem Weg zwischen Wald und Weinberg durchqueren wir den Hang, bis sich erneut der auf Steilhang zur Mosel abfallende Wald in die Quere stellt. Wir betreten ihn nach links über Treppenstufen aufsteigend und folgen einem schmalen Pfad, der uns bald eine Überraschung beschert. Die Blockhalde eines aufgelassenen Schiefersteinbruchs in der „Pölicher Held“ fordert noch einmal unsere Geländegängigkeit. Unterstützt von Seilsicherungen durchqueren wir diese Herausforderung, die uns auch einen exklusiven Blick auf die Mosel beschert und wandern beschaulich auf einem schmalem Waldpfad, nachfolgend durch aufgelassenes und schon wieder bewaldetes ehemaliges Weinbergsareal (mit einladender Rast- u. Blickmöglichkeit). Schließlich erreichen wir das Wassertretbecken von Mehring und folgen von hier unserer Route durch die Weinberge zurück nach Mehring, nicht ohne die römische Villa „Rustica“ zu besichtigen.
Start/ Ziel der Tour:
Sportgelände Mehring
alternativ: Mehringer Höhe
Anfahrt: A1 Ausfahrt Mehring / Fell, über L 150 und K 85 nach Mehring
Parken: beim Sportplatz Mehring, alternativ am Waldweg Mehringer Höhe oder Mitfahrerparkplatz
Hin-/ Rückfahrt: Start/Ziel: Buslinie 333: Trier- Ruwer - Schweich - Neumagen/Fell bzw. Neumagen/Fell – Schweich – Ruwer – Trier, Haltestelle Mehring Sportplatz bzw. Römische Villa Rustica
Highlights:
Klettersteig Mehring/Riol
Aussichtturm Fünf-Seen-Blick
Klettersteig Steinbruch Pölicher Held
Villa Rustica Mehring
Markierung:
Einheitlich stilisierter schwarzer Kirchturm mit den Initialen der Tour auf weißem Hintergrund.
Übersicht:
Diese ausgedehnte Tour führt als naturbelassener Rundweg über den Moselhang gegenüber des Ortskerns von Mehring, einem aufstrebenden Fremdenverkehrsort der oberen Mittelmosel. Sie bietet herausfordernde Kraxelpartien und belohnt mit atemberaubenden Ausblicken in die Landschaft.
13,4 km
844 m
844 m
443 m
131 m
6 h
schwer
Am Forsthaus
(N 49° 47' 39.4" | O 6° 49' 56.7" )
Mehring
Am Forsthaus
(N 49° 47' 39.4" | O 6° 49' 56.7" )