Start: Aschau im Chiemgau
Der meistbegangene Weg auf die Kampenwand, den Aschauer „Hausberg“, ist wohl der Reitweg; einst erbaut vom Schlossherrn Baron Theodor von Cramer-Klett. Fast 6 km ist er lang und hat eine Steigerung bis zu 10% an seinen steilsten Abschnitten. Wir erreichen ihn von unserem Ausgangspunkt (dem Gemeindeparkplatz an den Prientalpassagen) über die evangelische Kirche und Hub, wenn der Wald beginnt. Nach etwa zwei Stunden Gehzeit durchwandern wir die baumfreie Zone bei der Gori- und Schlechtenbergalm.
Die Steinling-Almen, die wir über die Serpentinen des Almwirtschaftsweges erreichen, liegen unmittelbar am Fuße der Gipfelregion. Die Steinlingalm ist auch Ziel des problemlos begehbaren Höhenweges, der an der Bergstation der Kampenwandbahn beginnt.
Wer will, kann den etwa halbstündigen Aufstieg zum Ostgipfel wagen. Der Weg ist allerdings offiziell nicht ausgeschildert. Steil und geradlinig geht es hinauf zu den Felsen. Wir halten uns dort nach links, Richtung Gipfelkreuz. Bitte überlassen Sie es geübten Bergsteigern und Kletterern, in die Kaisersäle, den mittleren Haupt- und den Westgipfel einzusteigen. Auch für den Ostgipfel sollten Sie schwindelfrei sein, denn kurz unterhalb des Gipfels müssen Sie sich ein kurzes Stück an einem Stahlseil festhalten.
Auf der Gipfel-Plattform in 1.669 m Höhe werden Sie erstaunt sein über das überdimensionale Eisenkreuz. (Näheres in der Broschüre: „Das Chiemgau-Kreuz auf der Kampenwand“). Von hier oben schauen wir hinüber zur majestätischen Gebirgskette der Zentralalpen. Bis zum Großglockner reicht unser Blick an dunstfreien Tagen. Auf der anderen Seite, Richtung Norden, breitet sich das Blau des Chiemsees, weiß betupft mit unzähligen Segelbooten vor uns aus. Ein lohnendes eindrucksvolles Erlebnis.
Vom Gipfel aus nehmen wir den gleichen Weg zurück bis zur Steinling-Alm. Gleich nebenan steht die Gedenkkapelle für die Gefallenen des Chiemgaues, die Sie vielleicht schon vor dem Aufstieg bemerkt haben. Vor ihr findet alljährlich am letzten Sonntag im August ein feierlicher Berggottesdienst statt. Damit wir nicht auf demselben Weg zurück ins Tal gehen müssen, wenden wir uns unterhalb der Alm nach Nordosten. Eine außerordentlich schöne Variante bietet der Abstecher zum felszerklüfteten Gederer, der im NO des Weges um den Sulten nach rechts (Osten) abzweigt. Etwa 1 ½ Stunden muss man für den Hin- und Rückweg einplanen. Von diesem relativ wenig benutzten Weg erleben Sie eine der umfassendsten Aussichten auf den Chiemsee und das Voralpenland. Der Weg ist vom Alpenverein rotweiß markiert.
Am Sulten vorbei über den Roßboden, stoßen wir am Bildstock („Unsere Liebe Frau“) auf den Forstweg, den wir nach etwa 1,5 km wieder verlassen. Weiter geht’s bergab über die obere Miesenau durch die Waldhänge bis wir etwa 400 m südlich des Schreckenbichl auf unserem Anmarschweg zurückwandern.
Ob mit der Bahn, dem Bus oder dem eigenen Auto hier finden Sie den schnellsten und bequemsten Weg.