Start: Reit im Winkl
Auf dem Gipfel des 1465 m hohen Scheibelberges südlich von Winklmoos steht eine Steinsäule mit den Wappen der Länder Bayern, Tirol und Salzburg. Ursprünglich 1555 errichtet und 1818 (nach der Gebietsverteilung im Wiener Kongress) erneuert, markiert dieser Grenzstein das Dreiländereck. – Die Sage erzählt von der Festlegung des Grenzverlaufes, man habe zunächst Reit im Winkl außer Acht gelassen.
Die drei Landesfürsten von Bayern, Tirol und Salzburg seien sich dann einig gewesen, die Sache „auszukarteln“, und der Bayer habe mit dem Schellunter den entscheidenden Stich gemacht und so Reit im Winkl gewonnen. Das Fresco im Giebeldreieck des Hotels Unterwirt schildert diese Spielszene.
Ausgangspunkt für eine leichte Wanderung nahe diesen Grenzen ist Winklmoos. Vom Parkplatz aus wandern wir in südlicher Richtung auf breitem Weg bis an die Salzburger Grenze. Hier führt rechts ein Steig empor (Weg 11), dem wir immer der Grenze entlang (mehrere Grenzsteine) bis zum Scheibelberggipfel folgen werden. Wir überqueren ein Bächlein und kommen auf dem „Moosweg“ durch sumpfiges Land. Vorsicht nach Regentagen: die Holzbohlen können rutschig sein! Vorbei an der Bergstation der Sesselbahn bleiben wir auf dem schmalen Pfad, links Wald, rechts Grasland (im Winter Schihang). Nun etwas steiler ansteigend erreichen wir den Gipfel und können hinter dem Gipfelkreuz (1951 zum Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege aufgestellt und 2006 renoviert) den Dreiländerstein bewundern. Die bayerische Grenze zu Tirol biegt hier scharf nach Westen ab, erkennbar auch an der Grenzschneise. Der Grenzverlauf zwischen Tirol und Salzburg führt fast geradlinig weiter nach Süden in Blickrichtung Kammerköhr-Steinplatte.
In diese Richtung führt auch unser Abstiegsweg, zuerst eben, dann abwärts im Linksbogen zur Möseralm. Gemütlich wandern wir auf breitem Weg (im Winter Schiabfahrt) leicht abwärts und folgen den Wegbiegungen bis zum „Tanzanger“. (Anlässlich einer Grenzverhandlung 1670 wurde beschlossen, „dass in dem Wald vor dem Scheibelberg jährlich ein Tanz gehalten wird“.) Ein ebener Weg führt links zurück nach Winklmoos. – Wer noch kein Heimweh und auch sonst kein Weh verspürt, kann die Runde über die Muckklause anschließen. Viel Spaß beim wandern.
Anforderung: Leichte Bergwanderung, streckenweise schmaler Holzbohlenweg.
Sehenswert: Grenzstein und Gedenkkreuz am Scheibelberg.
Wegmarkierung: Nr. 11, österr. Nr. 7, 15, 18.
Ob mit der Bahn, dem Bus oder dem eigenen Auto hier finden Sie den schnellsten und bequemsten Weg.