Begegnung mit Mönchen und Wallfahrern
Start: Miltenberg
Vom Schnatterloch folgen wir der OWK-Markierung „Limeswanderweg“ durch das Schwarzviertel und flussabwärts zum ehemaligen Kohortenkastell Miltenberg-Altstadt am heutigen Naturlandbetrieb „Parkhof“. Das Kastell war nahe einer Schiffsanlegestelle auf den Main hin ausgerichtet. Seine Größe betrug 2,7 ha. Entdeckt wurde es 1842 im Zuge der Forschungen am Limes. Fundstücke befinden sich im Museum.Stadt.Miltenberg. Die Bewohner des pfälzischen „oppidum Walehusen“ bauten die Kastellmauern zu Stadtmauern aus und errichteten auf den Grundmauern der „principia“ eine Kirche. Die Reste von diesem Kirchlein sind heute noch zu sehen. Vom Kastell laufen wir durch die Parkanlage zum Schloss von Kleinheubach. 1721 erwarb das Fürstenhaus zu Löwenstein von den Grafen von Erbach die Herrschaftsrecht über Kleinheubach und begann 1725 mit dem Bau eines Barockschlosses. Nach dem Krieg übernahm die Deutsche Bundespost als Mieter den größten Teil der Anlage. Seit 2004 im Besitz der Fürst-Löwenstein-Stiftung ist das Schloss nun ein Seminarhaus Chateauforme. Am Ausgang vom Schlosspark kommen wir auf die OWK-Markierung „blaue Raute“ und folgen ihr nach links zurück zur Mainbrücke und von dort hinauf zum Kloster Engelberg. Man geht davon aus, dass sich in vorchristlicher Zeit auf dem „Rulesberg“ eine heidnische Kultstätte befand. Um 1300 errichtete man dort eine einfache Holzkapelle, weihte sie dem Erzengel Michael und nannte den Rulesberg fortan „Engelberg“. Als wenig später die Kapelle durch eine Marienstatue bereichert wurde, setzten erste Wallfahrten ein. Durch Erscheinungsberichte und Ablassgewährung wuchs die Zahl der Wallfahrer. So wurde die kleine Kapelle durch ein neue, größere aus Stein ersetzt, die in der Folgezeit immer weiter ausgebaut wurde. 1630 ließ der Mainzer Erzbischof Anselm Casimir Wambold von Umstadt auf dem Engelberg ein Kloster errichten und mit Kapuzinermönchen besetzen. 1697 erfolgte der Anbau der Antoniuskapelle und 1699 der Marienkapelle. 1828 übernahmen auf Anordnung von König Ludwig I. Franziskaner das Kloster und die Wallfahrtsseelsorge. Durch den Anbau der Familiengruft der Fürsten zu Löwenstein und einer Votivkapelle wurde die Kirche nochmals erweitert, die 1899 durch eine letzte Verlängerung ihr heutiges Aussehen erhielt. 612 steinerne Stufen führen von Großheubach hinauf zum Kloster. Diese „Himmelsstiege“, umsäumt von 14 Kreuzwegstationen mit 6 Kapellen, wurde bereits 1637 angelegt. Vom Kloster gehen wir die „Himmelsstiege“ wieder hinab und biegen am Ortsrand von Großheubach mit dem „Fränkischen Rotwein Wanderweg“ links ab und gehen durch die Weinberge zurück nach Miltenberg.
11,8 km
187 m
187 m
195 m
124 m
3,5 h
leicht
Mainstraße
(N 49° 42' 5.9" | O 9° 15' 18.3" )
Miltenberg
Mainstraße
(N 49° 42' 5.9" | O 9° 15' 18.3" )