Start: Thierstein
Thierstein – Ziegelhütte – Leupoldshammer – Blumenthal – Pfannenstiel – Hafendeck – Thierstein.
Der Rundwanderweg ist auch gut für eine kurze Radtour geeignet, da er fast ausschließlich auf befestigten Feld- und Forstwegen verläuft.
Ausgangspunkt Marktplatz in Richtung Kirche – vor der Kirche links – geradeaus der Straße bergab folgen bis zum Bauhof/Klärwerk an der Ziegelhütte – dort rechts und nach dem Bauhof rechts – auf Flurweg bleiben und nach kurzem Anstieg geradeaus den für Fahrzeuge gesperrten Forstweg folgen.
Den Lärchenbühl haben wir jetzt zur Rechten. Man erzählte, dort oben wäre auch eine Burganlage des Albrecht Nothaft gestanden, aber dafür gibt es keinerlei Anzeichen. Der Felsstock des Lärchenbühl ist ebenso wie der Thiersteiner Burgberg ein erloschener Vulkanschlot. Seine Basaltsäulen wurden vermutlich zum Bau der Burg in Thierstein abgetragen…
Achtung! Die Sage lässt hier einen Ritter noch als grünen Jäger im Wald und auf dem Weg nach Leupoldshammer herum schweifen. Zum Gruß nimmt er den Kopf unter den Arm oder springt den Leuten in den Rücken. Dass dies der Wahrheit entspricht, wird von vielen Holzsammlern und Spaziergängern, hier in diesem Gebiet, beschworen. Auf Forstweg bleiben bis zur Waldwegkreuzung, dort halblinks talwärts ins Egertal gehen: Am Waldrand rechts aufgelassener Granitsteinbruch eines Thiersteiner Baugeschäfts (ca. 1920-1940), daneben Mauerreste einer verfallenen Scheune mit Bierkeller der ehemaligen Gastwirtschaft.
Hier in Leupoldshammer oder Neuenhammer hatte zur Markgrafenzeit (um 1800) eine stattliche Waffenschmiede bestanden, d.h. es wurden Waffen im ursprünglichen Sinn, nämlich allerlei eiserne Geräte, hergestellt. Die letzten Hammerherren auf dem Neuenhammer waren die Leupold. Vom Wasserrad wurden zwei Hämmer in Bewegung gesetzt. Dieses Hammerwerk war von allen an der Eger gelegenen am längsten in Betrieb. Es gehörte auch eine Mühle und eine Gastwirtschaft dazu. Heute befindet sich das Kraftwerk an dieser Stelle. Die Dr. Maier Kraftwerksgruppe Hirschsprung besteht aus drei Einzelwerken. Hier das Kraftwerk Leupoldshammer: Unbewohntes, ferngesteuertes und fernüberwachtes Kraftwerk mit Stausee. Inbetriebnahme 1935. Mit dem Stausee beginnt das FFH Schutzgebiet Natura 2000 (Naturschutz) und gebietsdeckend das romantische Egertal.
Auf dieser Seite des Tales bleiben, vor Brücke rechts ab. Nach wenigen Metern sperrt eine kleine Staumauer (links) erneut den Fluß ab. Hier beginnt der 3,5 km lange Werkskanal zum Kraftwerk Hirschsprung. Gegenüber liegt rechts im Gebüsch, wenige Schritte vom Weg entfernt, ein großer flacher Stein, im Volksmund Teufelstisch, die Bodenplatte eines Schmierofens. Hier wurde aus Kiefernholz und Baumpech Schmierfett gewonnen, das die Hammerwerke und Fuhrleute benötigten. Nach ca. 900 m auf dem Weg Blumenthal. Auch in Blumenthal wurde die Wasserkraft genützt. Hier gab es Mitte des 18. Jhd. eine Eisenschneidmühle die später in eine Sägemühle und Mahlmühle umgewandelt wurde. Ende des 19. Jhd. kaufte der Porzellanfabrikbesitzer Hutschenreuther Blumenthal, baute eine Villa und ließ zahlreiche Teiche zur Fischzucht anlegen. Der Gutshof wurde zum Ferienhof für erholungssuchende Mitarbeiter und Jubilare.
In westliche Richtung Blumenthal bergan verlassen und den 2. Weg links abbiegen. Weg folgen über Damm zwischen den Weihern. Rechts in der Mitte des Teiches liegendes Häuschen birgt eine eisen- und kohlensäurehaltige Quelle, den Sauerbrunnen. Nach dem Damm halbrechts halten und an den Fischteichen entlang bergwärts bis zum Wegdreieck am Waldausgang dort links abbiegen. Nach ein paar Schritten wird rechts der Blick frei auf Thierstein. Vorbei an der Ruhebank geht es in Richtung Pfannenstiel. Hier waren in alter Zeit die Pechkratzer, Teerbrenner, Pech- und Schmiersieder zu hause. Die Ansiedlung geht wohl in die Zeit der Erbauung der Burg Thierstein zurück. Albrecht Nothaft von Thierstein ließ hier einige Pechöfen anlegen. Aus harzreichen Kiefernholz, hauptsächlich Kiefernstöcken (Kienholz) wurde Terpentin, Wagenschmiere und eine Art Teer produziert. Ein wichtiges Werkzeug dabei, ein pfannenähnlicher Schöpflöffel, woran ein langer Stiel war, soll der Ansiedlung den Namen Pfannenstiel gegeben haben.
(links 2. Haus „Gasthaus Pfannenstiel“) Bei den Häusern in Pfannenstiel rechts abbiegen den Fahrweg folgen. Jetzt begehen Sie ein Stück einer einstig bedeutenden Handelsstraße, die von Magdeburg kommend über Adorf, Selb weiter über Arzberg nach Regensburg führte. Da hier zur Blütezeit der Eisenverhüttung im Egertal auch die Erz- und Holzkohlentransporte von der Erzbasis Arzberg und aus dem Reichs- und Kohlforst rollten, hieß der vielbefahrene Weg auch die Eysenstras. Nach ca. 400 m, nach links zur Hafendeck abbiegen. Hafendeck, eine der ältesten Mühlen (Ende des 15. Jhd. auch Thiersteiner Mühle bezeichnet) gehörte einst zur Thiersteiner Tonindustrie (Quarzmühle). Als es keine Töpfer mehr gab, wurde sie zur Mahlmühle umgebaut. Nun geht es den Feldweg hinauf nach Thierstein. Links in der Flur das Schlößlein. Da die Burg Thierstein zum Ende des 16. Jhd. bereits so baufällig war, dass eine Reparatur zu aufwendig erschien, entschloß sich die markgräfliche Regierung in Bayreuth, ein neues Amtsgebäude zu bauen. 1602 wurde das noch heute als Schlößlein bezeichnete Amtsgebäude erbaut (heute Privatbesitz). Geradeaus in den Ort hinein, erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt.
Viel Spaß beim wandern.
Ob mit der Bahn, dem Bus oder dem eigenen Auto hier finden Sie den schnellsten und bequemsten Weg.