Phantastischer Karpfenweg

Im Landkreis gibt es etwa viertausend Teiche – und sie sind fast ausschließlich mit Karpfen besetzt. Die Zucht dieses hervorragenden Speisefisches hat eine tausendjährige Tradition. Nach dem Niedergang der Glas-, Porzellan- und Eisenindustrie in der Oberpfalz ist die Fischzucht ein bedeutender Wirtschaftsfaktor geblieben. Wenngleich sich heute nur der Stadtweiher als großes Gewässer präsentiert, so darf nicht vergessen werden, dass Kemnaths Stadtkern vor 200 Jahren an der Nord- und Südseite von Weihern eingeschlossen war. In der Gegenwart erinnern noch die Namen „Weihergraben“, „Schützengraben“ und „Grabenkapelle“ an das damalige Stadtbild.

Die Idee dieses Rundweges stammt von einer Kemnather Künstlerin, geht auf das Jahr 2004 zurück und ist in das Projekt der ARGE Fisch im Landkreis Tirschenreuth eingebunden. In einem Kreativwettbewerb wurden rund 70 Gestaltungsvorschläge eingereicht. Den Künstlern vor Ort ist es hervorragend gelungen, eine Synthese aus realistischem Vorbild und künstlerischer Interpretation zu schaffen. Als dauerhafte Freilichtpräsentation lädt der Rundweg dazu ein, die Beziehungen zwischen den Standorten und der Einmaligkeit des Städtchens in neuem Licht zu sehen. Die einzelnen Skulpturen mit jeweils erklärenden Texten, die von hiesigen Einzelpersonen und Institutionen finanziert wurden, umrahmen entlang eines ca. 2,8 km langen Weges den Stadtkern von Kemnath. Das Projekt des „Phantastischen Karpfenweges“ wurde aus EU-Mitteln im Zusammenhang mit dem Programm „Leader+“ gefördert und am 3. Oktober 2005 offiziell eingeweiht.