Täler- und Höhenroute
Start: Nomborn
Oh du schöner Westerwald, über deine Höhen pfeift der Wind so kalt, jedoch der kleinste Sonnenschein, dringt tief ins Herz hinein – so steht es geschrieben im berühmten Westerwaldlied… das uns anmutig zur heutigen Rundtour einstimmt.
Die klare, frische Westerwälder Luft des Eisenbachtals weht uns zu Beginn unserer Radtour um die Nase. Leicht bergan huschen wir in den Wald, erblicken die Kautenmühle, überqueren die mittelalterliche Brücke und rollen vom Eisenbachtal ins Gelbachtal hinein. In Reckenthal dürfen wir die kunstvoll aus Holz gestalteten Skulpturen bewundern, die den Weg Richtung Untershausen säumen. Abwechslungsreich gehen Feld-, Wald- und Wiesenlandschaften ineinander über. Am Dorfbrunnen vor dem schönen Rathaus in Welschneudorf radeln wir wieder dem Schatten spendenden Laubwald entgegen. Breit ist der Waldweg, dem wir tief in den Forst folgen. Kleine Bildstöcke liegen hübsch anzusehen am Wegesrand, wir genießen die wunderbare Ruhe. Hier und da zeigt sich ein Eichhörnchen, das aufgeschreckt Reißaus nimmt. Wo unsere Räder wieder Asphalt berühren, rollen wir locker auf Wirtschaftswegen Arzbach entgegen. Hoch über der Gemeinde sehen wir den Limesturm – im Tal stehen wir vor dem beeindruckenden Fachwerkrathaus, in dessen Nähe die „Gaststätte am Rathaus“ zur Erfrischung einlädt. Bergan pusten wir nach Eitelborn, dessen spätmittelalterliche Burgruine Sporkenburg aus dem 13. Jh. zum Fotostopp animiert. Weiter geht’s mühelos nach Neuhäusel, an dessen Ende wir wieder im dichten Waldgebiet des Naturpark Nassau verschwinden. Dort wo uns der Wald freigibt liegt das malerisch gelegene Hillscheid, dessen Rekonstruiertes Römerkastell ebenso der Römische Wachturm Aufsehen erregt. Die stillgelegte Bahntrasse ist heute ein beliebter Wander- und Radfahrertreffpunkt und führt nach Höhr-Grenzhausen, dessen Namen untrennbar mit „Töferei & Glas“ verwoben ist. Eine Materie, die zweifelsfrei den Rhythmus der Stadt bestimmt. Das beweisen eindrucksvoll die Ausstellungsstücke im „Keramikmuseum“. Eine kulinarische Erfrischung hingegen bietet sich im Café „Gelateria“, an dessen großer Eis- und Kuchentheke kein Schleckermäulchen vorbei kommt. Von hier geht’s gleich bergan aus der Stadt hinaus nach Hilgert, der „Pfeifenbäckergemeinde“, deren Geschichte bis auf den 30-jährigen Krieg zurück reicht. Wo einst die Truppen nach Tonpfeifen verlangten, um ihr Kraut zu rauchen. Bergab geht die Fahrt durch Ransbach-Baumbach mit dem Erlenhofsee, an dessen Ufer die Erlenhofkapelle einen Besuch verdient hat. Weithin sichtbar zeigt sich der „Westerwälder Dom“ in Wirges, dessen hohe Kirchturmspitze geradewegs nach Dernbach weist. Schon zeigt sich stolz das Barocke Wahrzeichen (Schloss) von Montabaur zu dessen Füßen sich ein wahres Füllhorn an attraktiven Sehenswürdigkeiten gesellt. Montabaur ist auch die „Schusterstadt“. Diesen lustigen Beinamen erhielt die über 1000-jährige, als Mitte des 19. Jh. gleich dutzendfach das Schusterhandwerk ausgeübt wurde. Dem wird bis heute auf dem Neuen Marktplatz am „Schusterbrunnen“ gedacht. Gegenüber sehen wir den Wolfsturm, ein Bollwerk, das einst die Stadtmauer verstärkte, an der wir nun zum Neugotischen Rathaus schlendern. Historisches Fachwerk, enge Gassen und die mächtige Stadtkirche prägen hier das Bild. Ebenso urige Lokalitäten, in denen es sich ganz wunderbar pausieren lässt. Über verschlungene Waldwege erreichen wir Wirzenborn im Gelbachtal, deren berühmte Wallfahrtskirche und die Madonna aus dem 14. Jh. zum Anziehungspunkt tausender Menschen alljährlich wird. Lugen wir um die Ecke der 100-Seelen-Gemeinde erblicken wir den Dorfgasthof „Wirzenborner Liss“ mit dem Motorradmuseum, dessen Geschichte sieben Jahrzehnte motorisiertes Zweirad dokumentiert. Zum letzten Mal für heute durchradeln wir ein herrliches Waldstück bis zur Kapelle „Bildches Eich“. Dann rollen wir Großholbach entgegenrollen, dessen „Gräfliches Fachwerkhaus“ die letzte markante Wegmarke auf dem Weg zurück zur Studentenmühle ist.
69,7 km
1.613 m
1.613 m
479 m
166 m
7 h
schwer
Studentenmühle
(N 50° 26' 4.9" | O 7° 54' 14.5" )
Nomborn
Studentenmühle
(N 50° 26' 4.9" | O 7° 54' 14.5" )