Auf dem RuhrtalRadweg durch den Pott
Wer bislang dachte, der „Pott“ sei rußig, staubig und trist, wird eines Besseren belehrt, denn die aktuelle Etappe bringt auf fast 40 Kilometer viel Interessantes zu Tage. Ausgangspunkt ist Wetter, der Ort im Ruhrtal und nahe des Harkortsees. Schöne alte Häuser und Grünflächen bescheren Wetter den Beinamen „Grüne Lunge mit Herz“. Kein Wunder, denn im 30.000-Seelen-Ort nimmt man sich Zeit für das eine oder andere Schwätzchen mit den Nachbarn oder den Neuankömmlingen. Dabei ist man bestenfalls nur eine halbe Stunde vom bunten Treiben der Ruhrgebietsmetropolen entfernt.
Von Witten nach Bochum
Witten erreichen die Radtourer nach zehn Kilometern.
Hier ist der „Kohlekeller Europas“ noch lebendig, schließlich entstand 1832 die erste Tiefbauzeche in Witten. Somit gilt Witten als die „Wiege des Ruhrgebietes“. Interessierte Besucher besichtigen unmittelbar am RuhrtalRadweg die Zeche Nachtigall, und am Bergerdenkmal schaut man ins Ruhrtal und auf jenen Fluss, der sich vom fließenden Industrieweg in ein Wassersportparadies verwandelt hat. Die betriebsame Nachbarin Bochum liegt nur wenige Kilometer westlich von Witten, der Weg entlang des Kemnader Sees im Süden ist sicherlich eine reizvolle Alternative. Zahlreiche Wander- und Radwege führen rund um den See, u.a. auch die bekannte Themenroute 12 aus der „Route der Industriekultur“. Eine der größten Ruhrgebietsmetropolen ist Bochum, sie erstreckt sich über fast 150km² und ist bekannt für zahlreiche Hochschulen und Universitäten. Weit entfernt von tristem Industrieambiente punktet sie heute als Kunst- und Kulturzentrum sowie mit viel Interessantem und Wissenswertem rund um das Ruhrgebiet und den Bergbau. Wer gerne einen Tag länger in Bochum verweilt, sollte sich die Aufführung des Musicals Starlight Express im 1988 eigens dafür errichteten Theater nicht entgehen lassen.
Das Etappenziel Essen
Steht man am Hauptbahnhof in Essen, fällt es schwer, diese Stadt als Kunst- und Kulturmetropole „mit viel Grün“ zu sehen, doch täuscht der erste Eindruck. Die Großstadt Essen wurde im Rahmen des Projektes RUHR. 2010 als Kulturhauptstadt Europas ernannt und stand damit gleichzeitig stellvertretend für das gesamte Ruhrgebiet. Weltweit renommierte Kunstsammlungen werden im Museum Folkwang präsentiert, die Zeche Zollverein avancierte zur hippen Ausstellungslocation und Theater, historische Bauwerke sowie die wunderbaren Grünflächen begeistern die Besucher von nah und fern.
Ob mit der Bahn, dem Bus oder dem eigenen Auto hier finden Sie den schnellsten und bequemsten Weg.