Wer am Vortag dem Adler- und Wolfspark Kasselburg einen Besuch abgestattet hat, sollte es nicht versäumen, sich in der Brunnenstadt Gerolstein umzusehen, denn das Städtchen präsentiert sich mit viel Sehenswertem, etwa mit der Löwenburg, die schon im Jahr 1115 erstmals erwähnt wurde. Reste eines römischen Herrensitzes, die auf das 1. Jh. n. Chr. datiert werden, bilden die Villa Sarabodis, die mit Teilen einer antiken Fußbodenheizung (Hypokaustum) zu besichtigen ist. Als geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention gilt die gut erhaltene ehemalige Wasserburg Lissingen aus dem 13. Jahrhundert. Weltbekannt ist Gerolstein für sein Mineralwasser, an dessen Quelle sich bereits Kelten und Römer erfrischten.
Atemberaubende Eifellandschaft zwischen Kalkriffen und Vulkanen
Doch auch wenn der Abschied schwer fällt, sollte man sich für die zweite Etappe, die ungefähr 42 Kilometer lang ist, ausreichend Zeit nehmen, denn die Fahrt führt durch großartige und abwechslungsreiche Eifellandschaften, die von Kalkriffen und Vulkanen geprägt werden. Erneut haben die Radtourer es schwer, sich nicht von den vielen Erlebnisschleifen entlang der Route verführen zu lassen. Nur wenige Kilometer hinter Gerolstein erreicht man Birresborn mit seinen imposanten Eis- und Mühlsteinhöhlen, die in früheren Zeiten als natürliche Kühlschränke genutzt wurden. Anschließend folgt das Eifelörtchen Mürlenbach. Der Sage nach wurde auf der Bertradaburg -mitten im Naturpark Vulkaneifel- Karl der Große geboren.
Eifelbauwerke unter Denkmalschutz
Die zweitkleinste Stadt von Rheinland-Pfalz, Kyllburg, erreicht man nach weiteren 15 Kilometern. Schon im 9. Jahrhundert wurde die Ortschaft urkundlich erwähnt, und bereits von weitem ist die namensgebende Kyllburg sichtbar. Doch nicht nur sie ist sehenswert, sondern auch die zahlreichen, unter Denkmalschutz stehenden Bauwerke, die etwa von klassizistischen oder Jugendstil-Elementen geziert werden. Viele der Gebäude stammen sogar aus dem 13. oder 14. Jahrhundert - wie die Stiftskirche Kyllburg, mit deren Bau man im Jahr 1276 begann. Wer nun der Kyll auf seinem Drahtesel folgen möchte, muss kräftig in die Pedalen treten, denn bis Bitburg-Erdorf sind etwa 110 Höhenmeter bei einer 10%igen Steigung zu überwinden. Wer es etwas geruhsamer mag, steigt in die Bahn und genießt das wunderbare Panorama. Von Erdorf sind es dann noch etwa zehn Kilometer zum Etappenziel Philippsheim.
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