Jakobus-Pilgerweg Ottobeuren
Wald- und Wiesenwege wechseln sich mit asphaltierten Strecken ab, gemäßigt bergauf / bergab, Licht- und Schattenstrecken im Wechsel. NICHT für Rollstuhl Benutzer geeignet! Für Radfahrer geeignet außer einer kurzen Strecke in der Nähe des Felsenberges, dort muß es geschoben werden. Festes Schuhwerk Vorteilhaft.
An der Basilika bzw. am Marktplatz / Rathaus von Ottobeuren wollen wir unsere Wanderung beginnen. Mit Blick auf die gewaltige Basilika und dem neu gestalteten Marktplatz starten wir mit frohem Mut an der Bushaltestelle Park Café. Hier finden wir die Hinweisschilder Muschel mit Pfeil nach links und Kneipp Wanderweg. (Infotafel am Parkplatz Basilika!)
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Nach wenigen Metern am Ende des Parkplatzes an der großen Informationstafel und Wanderkarte biegen wir nach rechts in die Ottostraße ein und sehen gleich auf der linken Seite das Ämtergebäude mit Parkanlage. Leicht bergan gelangen wir nach wenigen Minuten an einen Parkplatz am Bannwald. An dieser Stelle gewährt uns ein letzter Blick die Größe und Schönheit der Basilika und des Klosters. Hier führt uns nun ein Weghinweis mit gelber Punkt Theinselberg nach rechts in den Bannwald hinein. (Beachte: Ein Wanderschild mit gelbes + Geologische Orgeln nimmt einen anderen Verlauf!) Der Weg geht entlang der Straße leicht bergabwärts und kommt am Ende des Bannwaldes wieder auf die Straße. Hier treffen wir auf ein Wegmarterl des Heiligen Bruders von Flüe und finden an der Straßengabelung die nächsten Hinweisschilder Jakobus Pilgerweg und Kneipp Wanderweg. Diesen Hinweisen folgend, geht es nun auf der wenig befahrenen Straße entlang des Bannwaldes leicht bergan zu einer Straßenkreuzung und weiter gerade aus hinauf in den Weiler Niebers.
Möglichkeit der Erweiterung über Brüchlins, Restaurant Schachenbad, Schachenbauer, Niebers. In Niebers sehen wir bei einem Blick zurück am östlichen Hang der westlichen Günz die Buschelkapelle und an einem Haus in Niebers ein Bildnis der Geschichte des Sankt Martins. Gleich am Ortende biegt unser Wanderweg für ein kurzes Stück nach links ab um aber gleich darauf nach rechts in einen Feldweg hinunter zum Waldrand zu führen.
Rechter Hand ist die Kirche von Theinselberg zu sehen. Am Waldrand angekommen, zweigt nach rechts der Weg gelber Punkt Theinselberg ab und wir halten uns gerade aus nach den Schildern Jakobusweg, Kneipp Wanderweg und Geologische Orgeln. Ein leicht bergab führender Weg taucht ein in ein Wasserschutzgebiet und Mischwaldgebiet. An einer ziemlich ebenen Stelle in einer Rechtskurve weisen dann die Schilder nach links. Nach der Überquerung des Krebsbaches geht es dann bald darauf am Rand einer Waldlichtung auf einem Waldweg (Beachte: Ab hier muß das Fahrrad für eine längere Strecke geschoben werden!) etwas steiler bergan auf die Höhen des Felsenberges hinauf. Sind wir auf der Höhe angekommen, sehen wir linker Hand den Weiler Bossarts und haben freien Blick auf die Bergwelt. Am Ende des von links kommenden Weges überqueren wir den Waldweg und tauchen nach halb links wieder in den Wald ein. Hier geht es ein Stück steiler bergab und das Fahrrad muß auch hier noch geführt werden. Das Schild gelbes + Geologische Orgeln weist uns den richtigen Pfad bis wir bald darauf auf einen Wald Fahrweg treffen. (Beachte: Ab hier ist die Fahrt mit dem Fahrrad wieder möglich!) und treffen auf den von Bad Grönenbach kommenden IVV 3 Weitwanderweg. Linker Hand sehen wir ein helles Gebäude mitten im Wald. Es ist ein Wasserbehälter. Unser Ziel, die Geologischen Orgeln, sind nun nicht mehr weit. Kurz vorher gibt der Wald einen kurzen Blick frei auf die Straße Dietratried – Wolfertschwenden, die Bahnverbindung Memmingen – Kempten, die Autobahn Ulm – Kempten sowie den Höhenzug Woringer Wald und Schärtelesspitz. Noch wenige Meter, und wir stehen an der Abzweigung / Anstieg zu den Geologischen Orgeln. Eine Hinweistafel informiert über die Entstehung. (Beachte: Anstieg mit dem Fahrrad nicht möglich da eingebaute Treppenstufen zu den Orgeln führen!)
Die „Geologischen Orgeln“ bei Bossarts
Die Geologischen Orgeln tragen diesen Namen nach deren Aufbau. Wie Orgelpfeifen stehen sie in Bossarts nebeneinander im Hang mit einer Ausdehnung von bis zu 10 m Höhe. Die Entstehung dieses Gebildes spielte sich im Quartärzeitalter ab, dem Zeitalter in dem der Vorfahre des Homo sapiens schon auf der Bildfläche war, vor ca. 500 000 Jahren. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte der Geologe A. Penk hier, das er als das klassische Eiszeitland bezeichnete, daß die Eiszeit keine zusammenhängende Kälteperiode gewesen sein kann, sondern daß zwischen den Eiszeiten immer wieder eine lang andauernde Warmperiode auftrat. Er erkannte vier Eisvorstöße, denen er die Namen von vier Flüssen aus dem oberschwäbisch- bayrischen Raum gab. Günz-, Mindel-, Riß-, Würmeiszeit. Die Günzeiszeit nahm vor ca. 500 000 Jahren ihren Anfang und endete mit der Würmeiszeit vor ca. 10 000 Jahren. Aus der Günzeiszeit stammen nun die Schotter, aus denen die „Geologischen Orgeln“ gebildet sind. Die eiszeitlichen Gletscher brachten gewaltige Schottermassen von den Bergen und aus den Flußtälern der Gebirge ins Land. Sie schoben diese vor sich her und transportierten sie unter sich und auf ihrem Rücken. Mit diesen Schottermamassen füllten sich die Flußtäler des Voralpenlandes. Schmelzwässer verbreiteten diese Schotter dann flächenförmig über das Land. Es waren die Schmelzwässer des Illergletschers, die die Hochebene aufschütteten, auf der Bossarts liegt. Es ist das sogenannte „Hochfeld“. Aber das Wasser schüttete nicht nur auf, es begann sogleich mit der Zerstörung eines Werkes, wie es auch heute noch in den Alpen Abbauarbeit (Geröllfelder) leistet. Eindringende Sickerwasser lösten das Kalkgestein, in den – inzwischen zu Nagelfluh verbackenen – Schottern. Es bildeten sich Verwitterungsschichten aus rötlich- braunem Lehm, die sich zapfenförmig in die Schotter hinein erstreckten. Je leichter das Wasser einen Weg in die Tiefe fand, desto tiefer wurden die Trichter. Das Ergebnis dieser Verwitterung waren sogenannte „Schlotten“ oder „Orgeln“. Je tiefer die Schlotten desto älter die Orgeln. In jüngeren Schottern kann man eine beginnende Trichterbildung beobachten, zum Beispiel in den Kiesgruben bei Benningen mit Riß- eiszeitlichen Schottern.
10,5 km
274 m
274 m
738 m
654 m
3,5 h
leicht
Rupertstraße
(N 47° 56' 29.6" | O 10° 18' 0.6" )
Ottobeuren
Rupertstraße
(N 47° 56' 29.6" | O 10° 18' 0.6" )
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