Erneut überqueren die Radtourer die Grenze zu Niedersachsen. Die Pilgerroute zieht sich von Bremen ins etwa 76 Kilometer entfernte Vechta. Idyllische Landschaften und kleine Dörfer und Gemeinden laden zu Abstechern und zum Verweilen ein, wie etwa die Gemeinde Stuhr, die zum Landkreis Diepholz gehört. Im Zentrum von „Alt-Stuhr“ steht die trutzige Backsteinkirche, die im 13. Jahrhundert die aus Holz gebaute Kirche (1185) ersetzte. Der imposante Turm folgte im 14./15. Jahrhundert. Besonders sehenswert ist der aus der Zeit um 1510 stammende Flügelaltar. Die gesamte Gemeinde Stuhr bietet mit Fachwerkhäusern in Fahrenhorst, der Klosterkirche in Heiligenrode, der Martin-Luther-Kirche in Seckenhausen sowie mit Gut Varrel viele weitere Gründe, sich hier etwas genauer umzuschauen.
Relikte aus längst vergangenen Zeiten
Über Groß Ippener geht es zur Gemeinde Prinzhöfte, die für ihre mehr als 200 Jahre alten Bauernhöfe sowie das Naturschutzgebiet Wunderburger Moor bekannt ist. Letzteres ist ein 34 Hektar umfassendes Kleinmoor mit idyllischen Wasserflächen, Birkenbruchwäldern und Moorheiden. Wildeshausen liegt südwestlich von Prinzhöfte an der Hunte und inmitten des Naturparks Wildeshauser Geest. Bekannt als „Quadratmeile der Vorgeschichte“ ist Wildeshausen eine der Stationen auf der „Straße der Megalithkultur“, da eine entsprechend frühe Besiedelung belegt ist. Fachwerkbauten, der „Remter“, das Rathaus mit dem hochgotischen Treppengiebel und viele außergewöhnliche Gebäudeensembles bilden einen wahren Fundus an Fotomotiven.
Sakrale Hinterlassenschaften
Wenige Kilometer weiter südlich und ebenfalls im Naturpark Wildeshauser Geest liegt die Gemeinde Goldenstedt. Hier zelebrierte man das „Simultaneum mixtum“. Damit bezeichnet man eine 200 Jahre überdauernde (1650 – 1850) und historisch einzigartige Gottesdienstform, bei sich Protestanten und Katholiken im Gotteshaus trafen und gemeinsam die Messe feierten. Vechta, das Tagesetappenziel, liegt westlich des Naturschutzgebietes „Goldenstedter Moor“. Die Universitätsstadt ist auch als Reiterstadt bekannt. Sie liegt im Städtedreieck von Osnabrück, Oldenburg und Bremen und wurde erstmals im Jahr 1070 erwähnt. Fast vierhundert Jahre gehörte sie zum Fürstbistum Münster, in dieser Zeit wurde Burg Vechta errichtet, von der zwischen 2005 und 2006 Überreste freigelegt wurden. Als Castrum Vechtense entsteht im Zitadellenpark eine Replik der ehemals stattlichen Burg; die Einweihung des Burgturms fand im September 2013 statt. Bekannt ist Vechta außerdem für die Klosterkirche und die Propsteikirche im Stadtzentrum.
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