Sintfeld-Höhenweg Etappe 6
Start: Bad Wünnenberg
Ziel: Harth
Eine Abkürzung im historischen Schienenbus lockt
Von Bad Wünnenberg führt der Sintfeld-Höhenweg in westlicher Richtung durch den Leiberger Wald ins Almetal. Schon zeitig am Weg lockt ein Abstecher zur Kirchstelle von Andepen. Hier entstand im Zuge der Christianisierungsbewegung eine der ersten Kirchen der Region. Sie belegte einen Platz, der zuvor von einem Götzen-Tempel dominiert wurde. Im Jahr 1390 verwüsteten Ritter dieses historische Zeugnis, das heute – restauriert und mit Informationsschriften versehen – wieder zu besichtigen ist. Durch das Aftetal und den Leiberger Wald führt der heutige Weg zum Ringelstein. Nur Mutige besuchen den Pestfriedhof, auch weil er knapp zwei Kilometer von der eigentlichen Route entfernt liegt.
Er ist ein Relikt des Dreißigjährigen Krieges. 1635 erreichte die Pest auch die entlegenen Dörfer im Leiberger Wald. 400 Opfer waren zu beklagen, die an Ort und Stelle begraben werden mussten. Es wird erzählt, dass diese Seuche nur sieben Menschen überlebten. Der Friedhof bezeugt die dramatischen Ereignisse und ist bis heute eingefriedet. Wer am sechsten Tag der Wanderung unter Ermüdungserscheinungen leidet, legt ein Stück des Weges mit der Almetalbahn zurück. Die offiziell stillgelegte Eisenbahnlinie nach Ringelstein wird vom Almetalbahnverein betrieben. Die Strecke wird in einem Schienenbus aus den 1960er Jahren bewältigt, womit sich neben den vielen mittelalterlichen Geschehnissen nun auch ein moderner Abschnitt der Geschichte nachvollziehen lässt.
Das Tagesziel stellt eine weitere Burgruine dar, nämlich die der Burg vom Ringelstein. Die Besonderheit dieser Ruine ist der sogenannte Hexenkeller. Die Burg Ringelstein kam im Zuge der Hexenverfolgung zu einer recht zweifelshaften Ehre. 50 als Hexen identifizierte Frauen und Kinder wurden nach Überlieferungen hier verurteilt und verbrannt. Von der Burg selbst sind nach einem Brand nur Fundamente geblieben. Im freigelegten Gewölbe fanden sich jedoch Belege für die dramatischen Begebenheiten der damaligen Zeit, beispielsweise Handfesseln. Die Ausgrabungen auf Burg Ringelstein dauern bis heute an und werden weitere Zeugnisse zutage fördern.
17,5 km
477 m
437 m
416 m
267 m
5,5 h
mittel
Unter der Stadtmauer 2
(N 51° 30' 54.2" | O 8° 42' 1.1" )
Harth
Kirchplatz 4
(N 51° 30' 14.3" | O 8° 34' 41.4" )