Die zweite Etappe des SeeGangs überquert den waldreichen Hauptteil des Bodanrück und folgt dabei so weit möglich dessen eindrucksvollen Steilabfall zum Überlinger See und macht auch einen Abstecher zum „Trauf“ an der Südseite.
Startpunkt der Etappe ist am Wald- und Wanderparkplatz Eulenbach am Ortsrand von Wallhausen. Das Wegeportal steht am Beginn des Zuwegs vom Schiffsanleger am Hafen (ganzjährige Schiffsverbindung nach Überlingen mit dem MS Seegold). Der Weg folgt einem Forststräßchen anfangs noch im Wald, dann am Waldrand entlang bis zur Vesperstube Burghof.
Die ehemalige Burg der „Herren von Tettingen“ aus dem 14. Jh. wurde im 30- jährigen Krieg gänzlich zerstört. Nur ein paar Mauerreste sind hinter dem Burghof vom Weg aus erkennbar. Das noch heute sichtbare Gebäude wurde 1661 durch die Deutschordens-Komturei Mainau errichtet.
Am kleinen Bambuswäldchen vor dem Biergarten zweigt ein Steig ab, führt über Treppenstufen einige Meter bergab.
Vor den verheerenden Erdrutschen (2015) in der Marienschlucht und den angrenzenden Uferabschnitten, die bis auf Weiteres gesperrt sind, führte der offizielle Verlauf des SeeGangs von Wallhausen nach Bodman vom Burghof im Zickzack zum Seeufer am Teufelstisch hinab und folgte dem Uferweg, bis zur ehemaligen Schiffsanlegestelle und dem Kiosk (nicht in Betrieb). Durch die stellenweise nur einen Meter breite Molasse-Schlucht ging es über Treppen, Stege und Brücken zur Erich-Pohl-Kanzel und zur Ruine Kargegg hinauf und weiter zum Wanderparkplatz am oberen Eingang.
Die aktuell markierte Umleitung führt über den Burghof hinunter ans Ufer zum Teufeltisch und trifft nach Querung eines kleinen Tobels auf eine Forststraße, die aber bald schon in einen schmalen Pfad übergeht. In einer herrlichen Tobellandschaft werden kecke Bergvorsprünge und plätschernde Bachläufe umwandert bis zu einem Grill- und Rastplatz. Ab und an hilft nur noch ducken, um umgestürzte Bäume zu überwinden. Der SeeGang wird für ein paar Wanderminuten zum amüsanten Dschungelabenteuer. Von dort geht es wieder bergwärts über einen Forstweg, der den Wanderer zum Gelände des Golf-Club Konstanz führt. Zwischen gepflegten Puttinggreens und Spielbahnen überquert man das große Grün und erreicht schließlich das Clubheim. Es lohnt sich dort auf der Gastterrasse, den grandiosem Blick über den See zu genießen.
Originalroute und Umleitung vereinen sich am nahen für Autos gesperrten Besucherparkplatz der Marienschlucht. Weiter geht es stets am Waldrand, teils direkt entlang der eindrucksvollen Steilkante über dem Überlinger See, im Halbkreis um das von Obstbäumen umstandene hübsche Dörfchen Langenrain herum. Dessen Silhouette ist von der Pfarrkirche St. Josef und dem Schloss aus dem 17 Jh. geprägt. Oberhalb des kleinen Dorfes taucht der Premiumweg schließlich doch in den Wald ein und führt unter dem Blätterdach hindurch zum Höfener Kreuz. Erstmals öffnet sich der Blick nach Süden, zum Untersee, in den Hegau und an klaren Tagen bis zu den Schweizer Alpen. Am Waldrand entlang wandernd bietet sich genügend Gelegenheit die Aussicht ausgiebig zu genießen, ehe der Weg kurz steil einen Stock höher steigt. Am Wanderparkplatz und Picknick- und Grillplatz Brand bei Radolfzell-Liggeringen ist die weite Panoramaschau noch besser und umfassender. Wer Proviant im Rucksack hat, legt hier eine wohlverdiente Pause ein. Ein paar Minuten weiter bietet sich auf der hübschen Waldlichtung am Grillplatz Stöckenloch eine weitere Gelegenheit zum „Würschtlegrillen“. Der SeeGang folgt nun ein Stück dem „Höhenweg“ – der vom Höfener Kreuz direkt zum Hofgut Bodenwald führt. Der Premiumweg schlägt allerdings noch einen weiteren Haken, passiert dabei einen hübschen Mammutbaum und erreicht nach einem kurzen schmalen Pfad entlang der südlichen Hangkante des Bodanrücks eine herrlich gelegene Bank am Aussichtspunkt „Lusthäusle“. Auch hier bietet sich wieder ein weiter Blick: über den Untersee, zur Insel Reichenau und nach Radolfzell, das gut an der hohen Turmspitze seines Münsters ULF erkennbar ist und an klaren Tagen zu den Schweizer Alpen. Der nächste Wegabschnitt umrundet ein weitläufiges Bisongehege, um erneut die Seite des Bodanrück zu wechseln und zum Hofgut Bodenwald zu gelangen. Ganz nach Lust und Laune geht das auf dem breiten Weg am Waldrand, mit Blick auf die friedlich grasende Bisonherde oder auf einem schmalen Wurzelweg direkt entlang der Hangkante, an dem sich vom bequemem Liegesofa ein eindrucksvoller Tiefblick auf den grün-blau schimmernden See genießen lässt. Der SeeGang verlässt am Ausflugslokal den Bergrücken und zieht durch einen tiefen Hohlweg zur Burgruine Altbodman hinab und im Zickzack weiter bergab bis zum Wanderparkplatz am „Bodmaner Wassertürmle“.
Die Stammburg der Herren von Bodman stand ursprünglich am gegenüberliegenden Frauenberg. Ein fataler Blitzschlag zerstörte die Burg jedoch im Jahr 1307 während eines Familienfestes und löschte einen Großteil der Adelsfamilie und des Hegauer Adels aus. Nur der einjährige Johannes von Bodman, überlebte die Feuersbrunst, weil seine Amme ihn in einen großen Kessel aus dem Fenster warf, der in glücklicherweise in Büschen hängen blieb. Er gilt als Erbauer der heutigen Ruine, die im Dreißigjährigen Krieg geschleift wurde. Anstelle der ersten Burg wurde das Kloster Frauenberg errichtet, das dem Kloster Salem unterstellt war und eine sehenswerte Wallfahrtskapelle zu bieten hat. An der Fundstelle des Kesselsturzes steht heute ein kleiner Obelisk. Der schicksalhafte Kessel steht im Neuen Schloss, das die Familie seit 1760 bewohnt.
Vom „Wassertürmle“ führt ein Zuweg direkt zum Hafen/Tourist-Information. Die Hauptroute des SeeGang folgt dem Obstlehrpfad zwischen Waldrand und Obstgärten oberhalb des Ortes, bis Wegweiser die Richtung durch Apfelplantagen bergab in Richtung Ortsanfang von Bodman an der Kaiserpfalzstraße anzeigen.
Ob mit der Bahn, dem Bus oder dem eigenen Auto hier finden Sie den schnellsten und bequemsten Weg.