Ederhöhenweg Etappe 10
Start: Fritzlar
Ziel: Ellenberg
Diese Wanderung führt uns in das Herz des alten Chattengaus, welches ab merowingisch/fränkischer Zeit Hessengau heißt. Zahlreiche Sagen über Ereignisse in der Zeit Karls des Großen, hier „Karle Quinte“ genannt, erzählen von den Kriegen mit den Sachsen. Der Hessengau ist durch seine Fruchtbarkeit von der Natur reich gesegnet, so dass hier früh, als die Menschen den Ackerbau lernten, eine Siedlungskammer entstehen konnte.
Reiche Funde aus vielen Jahrtausenden beweisen dies. Das ganze Gebiet im weiteren Umkreis gilt als uralte Kulturlandschaft. Vom Busbahnhof aus wandern wir durch die Kasseler Straße zum Marktplatz und in die Fraumünsterstraße. Diese führt uns zu dem Kleinod aus romanischer Zeit, der Fraumünsterkirche.
Nach rechts auf festem Fußweg zur Eder und links zum Damm der Autobahn, die wir auf der Straße nach Obermöllrich unterqueren. Obermöllrich wird links umgangen. Die Markierung führt nun auf der Trasse der alten Straßen Köln-Leipzig und Sälzerweg. Das nahe Oberste Holz, an dessen südlichem Rand wir entlang gehen, beherbergte früher eine vom hessischen Landgraf Wilhelm VIII. (1731-60) eingerichtete Fasanerie. Das Bonner Holz schließt sich an. Es dürfte seinen Namen wie weitere Gemarkungsbezeichnungen und ein kleiner Bach, vom 1403 als wüst bezeichneten Dorf Bonigele (erwähnt 1257) haben. Von der folgenden freien Fläche aus bieten sich schöne Ausblicke nach Norden mit Gudensberg und den lustigen Basaltkuppen sowie nach Süden zur Eder und auf das Kurhessische Bergland. Bald tauchen der Butterfassturm der Felsburg und die Stadt vor uns auf, die wir, vorbei an der ehemaligen Ziegelei und am Umspannwerk, bald erreichen. Nun über die Ederbrücke und durch bebautes Gebiet von Gensungen zum Heiligenberg. Unweit rechts des Weges das Kriegerdenkmal auf dem Galgenberg.
Noch in der beginnenden Neuzeit herrschten bei der Vollstreckung von Todesurteilen mittelalterlich anmutende Sitten. Ein Bericht aus 1695: „Die X (ein Eheweib aus Neuenbrunslar, wegen mehrfachen Kindesmordes und anderen Übeltaten verurteilt) ist dahin condanired worden, das sie ire begangenen übelthat wegen in einen Sack gesteget, ersäuffet und alßdann von dem Wasser an den Richtplatz geschleiffet, der Cörper hernach auf Rad geleget und schließlich am Galgen aufgehänget werden soll." Östl. des Heiligenberges biegen wir nach dem Waldrand links ab. Über die Straße Gensungen-Felsberg durch ein NSG erreichen wir die Stätte des ehem. Klosters Kartause. Weiter abwärts zum Mittelhof (altsteinzeitl. Funde, etwa 100 000 Jahre alt). Nun 700 m seitlich der Straße nach Altenbrunslar, dann rechts aufwärts zum Waldrand und an diesem bis zum Abzweig Altenbrunslar. Wir bleiben weiter am Rand des Markwaldes, zuletzt folgt ein Stück Straße.
22,7 km
398 m
434 m
356 m
158 m
7 h
schwer
Brüdergasse
(N 51° 7' 54.5" | O 9° 16' 38.1" )
Ellenberg
Brunslarer Straße
(N 51° 10' 55.3" | O 9° 27' 47.0" )