Das „Inhalatorium“ bezeichnet durch seine Lage am Thermalwasserstollen, dessen Geschichte bis in die Römerzeit zurückreicht, einen der kulturhistorisch bedeutendsten Punkte Badenweilers. Medizingeschichtlich zählt der Pavillon zu den bemerkenswertesten Einrichtungen des Heilbads im letzten Jahrhundert.
Der oktogonale Pavillon, der zahlenmythologisch auf einen Neuanfang des Lebens verweist, steht rund drei Meter über Straßenniveau und ist über eine breite, nun nach einer 2016 abgeschlossenen Totalsanierung errichteten eleganten Wassertreppe zu erreichen. Das Gebäude besitzt stilvolle Sprossenfenster, eine geschwungene barocke Dachhaube, ein aufwändig gestaltetes Portal mit einer vergoldeten Volute mit Akanthusblättern und einem bärtigen Haupt gekrönten Kartusche, wohl eine antike Wassergottheit darstellend.
Seit 1921 trägt der Giebel die Aufschrift „Inhalatorium“. Bei der Instandsetzung wurde die Außenfassade in den ursprünglichen Bauzustand zurückverwandelt. Im Innenraum laden nun eine große Brunnenschale mit pulsierendem Thermalwasser zu meditativen Mußestunden ein und Zapfstellen zum Wassertrinken. Zwei Zeittafeln informieren zudem über Bedeutung und Baugeschichte des Ortes.