Diese Tour ist etwas für einen heißen Sommer- oder schönen Frühlingsnachmittag: Die Runde führt nämlich weitgehend durch Wald bzw. am Waldrand entlang, mit kleinen, kühlenden Teichen darin. Im schattigen oder gerade maigrün werdenden und mit Buschwindröschen übersääten Wald kann man an solchen Tagen auf „Schusters Rappen“ besonders gut die Natur genießen. Oder man geht im Herbst, wenn es bunt wird im Wald und die Pilze locken, oder im Winter wenn …

Wer mit dem Auto anreist, startet am besten am Parkplatz an der weltberühmten „Bräutigamseiche“ – dem einzigen Baum der Welt mit eigener Postadresse, der aus historisch belegten Gründen als Kontaktvermittlung fungiert. Der Baum ist von der B76 am Abzweig des Obsthofes, der neben dem Hofladen auch eine von zwei Obstbrennereien in ganz Schleswig-Holstein beheimatet, ausgeschildert. Geht man im Uhrzeigersinn los, kommt man wenige Meter hinter der Bräutigamseiche man am strohgedeckten Forsthaus Dodau vorbei, das in der Kult-gewordenen Heimatfilm-Trilogie „Immenhof“ als Drehort diente. Damit sind die kulturellen Sehenswürdigkeiten aber auch schon abgehakt und man kann sich ganz der Natur widmen. Buchen-Eichen-Mischwald, hier und da auch Nadelgehölze, ratternde Buntspechte oder sogar ein Eisvogel am Teich sind nichts Ungewöhnliches, auch Eichhörnchen oder Rotwild werden einem auf dieser Tour oft begegnen.

Nur einmal verlässt man den Wald, um über den Hof des Gutes Rachut und eine wunderschöne Baumallee bald wieder an den Waldrand zurückzukehren. Im Nordabschnitt ist es im Gegensatz zum Südteil durchaus hügelig, hier könnte, wer will, den Weg verlassen und an der Seepromenade des Örtchens Malente einkehren, bei wunden Füßen gar mit dem Zug nach Eutin zurückfahren, wenn denn nicht ein Auto an der Bräutigamseiche steht. Ansonsten geht es in südlicher Richtung stets nah am Waldrand und möglichst mit Auge und Ohr für die Schönheiten und Lebewesen dieses Biotopes zurück. Viel Spaß beim wandern.